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Die Pianistin Maria Tipo
In Busonis Fußstapfen

In den USA wurde sie respektvoll "neapolitanischer Horowitz" genannt: Doch nicht nur als exzellente Pianistin, sondern auch als anerkannte Pädagogin und Jurorin bei internationalen Wettbewerben erwarb die Italienerin Maria Tipo höchstes Ansehen, ähnlich wie einst ihr berühmter Landsmann, der Musiker Ferruccio Busoni.

Von Norbert Hornig |
    Die italienische Pianistin Maria Tipo spielt um 1983 in einem Konzert an einem Flügel
    "Neapolitanischer Horowitz": die Pianistin Maria Tipo (Imago / Marcellox Mencarini )
    Im westlichen Europa der Nachkriegsjahre profilierte sich die aus Neapel stammende Pianistin schon früh als eine der großen Klavierbegabungen Italiens. Ähnlich wie einst ihr berühmter Landsmann, der Klaviervirtuose und Komponist Ferruccio Busoni, machte sie bereits als 16-Jährige beim internationalen Musikwettbewerb in Genf Furore und erspielte sich 1948 sensationell den zweiten Preis, wobei der erste nicht vergeben wurde, den holte sie sich dort dann aber ein Jahr später.
    Internationale Karriere
    Tipo schaffte den Sprung in die internationale Karriere, sie konzertierte weltweit mit bedeutenden Dirigenten und Orchestern, u.a. mit den Berliner Philharmonikern und dem London Philharmonic Orchestra.
    Maria Tipo spielte zahlreiche Aufnahmen für Ricordi, VOX und EMI ein, wobei ihre Clementi-, Scarlatti- und Bach-Interpretationen besondere Beachtung fanden. Seit Mitte der 1960er-Jahre widmete sie sich immer mehr dem Unterrichten. Am 23. Dezember 2016 feiert die Pianistin ihren 85. Geburtstag.