Nach der griechischen Mythologie sind es sieben Schwestern, denen Orion nachstellte und die sich in ihrer Not in Tauben verwandelten und an den Himmel flogen.
Die Maori in Neuseeland sehen in den Plejaden etwas ganz Anderes. Nach ihrem Schöpfungsmythos waren Erde und Himmel einst ein unzertrennliches Liebespaar. Es hielt seine Kinder – den Wald, den Ozean, den Wind, den Hüter des Mondes, den Bewahrer der Nahrung und den Vertreter des Krieges – in enger Umarmung gefangen. Schließlich half der Wald den Kindern aus der elterlichen Umklammerung. Mit seinen Wurzeln und Baumkronen drückte er Himmel und Erde immer weiter auseinander.
Die meisten Kinder waren mit der Trennung einverstanden, blieben aber bei Mutter Erde – dazu gehörte auch das ungeborene Kind Ruaumoko, das seitdem Vulkanausbrüche und Erdbeben auslöst. Nur Tawhirimatea, der Wind, war gegen die Trennung und ist seinem Vater in den Himmel gefolgt. Von dort sucht er immer wieder seine Geschwister mit wütenden Stürmen heim.
Für viele Maori sind die Plejaden die sieben Augen des Windes, die er sich aus Enttäuschung über die Trennung von Himmel und Erde herausgerissen hat.
Ob sieben Schwestern oder sieben Augen: Der wunderschöne Sternhaufen der Plejaden leuchtet jetzt die ganze Nacht am Himmel.