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Die Queen auf "Diamond Tour"

In Großbritannien erscheint die Monarchie im Jubiläumsjahr unumstritten. Auf ihrer Tour durch Großbritannien schlägt der Queen Begeisterung entgegen. Die Reisen in die 15 weiteren Staaten, in denen sie als Oberhaupt fungiert, überlässt sie den jüngeren Mitgliedern Königsfamilie.

Von Jochen Spengler |
    Das ganze Land will die Queen im Jubiläumsjahr bereisen, getreu ihrem Motto: Man muss als Monarchin sichtbar sein, damit die Menschen an einen glauben. Und das sind offenkundig viele. Die "Diamond Tour" hat am 8. März in Leicester begonnen, einer Stadt im Herzen Englands deren multikulturelle Bevölkerung ein Symbol für die Veränderung ist, die Großbritannien in den letzten sechs Jahrzehnten durchlaufen hat. Volksfeststimmung und überschäumende Begeisterung Tausender - von jung und alt.

    Seite an Seite mit der Queen und Prinz Philip und oft im herzlichen Plausch miteinander: Kate, die Herzogin von Cambridge. Sie steht für die Zukunft der Monarchie und ihr wird vom Palast eine zunehmend wichtige Rolle zugemessen. Zwar ist Elizabeth die Zweite noch rüstig, aber mit 85 Jahren überlässt sie die Reisen in die 15 weiteren Staaten, in denen sie als Oberhaupt fungiert, nun den jüngeren Mitgliedern der königlichen Familie - etwa Harry, der erst kürzlich in Jamaica als Sympathieträger auftrat.

    In Großbritannien erscheint die Monarchie im Jubiläumsjahr unumstritten. In erster Linie das Verdienst der Queen selbst, diesem Inbegriff einer Pflichterfüllung, die sie ihrem Volk schon als junge Prinzessin öffentlich per Radioansprache geschworen hat:

    "Ich erkläre vor euch allen, dass mein ganzes Leben, ob es lang währt oder kurz, dem Dienst an Euch und der großen Familie des Empires, der wir alle angehören, gewidmet sein soll."

    Respektiert hat man sie für diesen unerschütterlichen Dienst an der Nation schon immer. Heute aber wird sie von ihren Landsleuten auch so verehrt, wie es lange nur ihrer Mutter Elisabeth zuteil wurde. Queen Mum starb mit 101 Jahren vor einer Dekade - im Jahr des Goldenen Thronjubiläums.

    Solche Jubiläen dienen der Selbstvergewisserung der Nation. Vor beiden Parlamentskammern bekannte sich die Queen im Jahr ihrer 50-jährigen Regentschaft zur Dialektik von Kontinuität und Wandel:

    "Veränderung ist eine feste Größe geworden. Wir hier auf diesen Inseln profitieren von einer langen, stolzen Geschichte. Sie gibt uns nicht nur einen verlässlichen Rahmen von Stabilität und Kontinuität, was Veränderungen erleichtert. Sie sagt uns auch, was von bleibendem Wert ist. Diese Werte kommen in unseren nationalen Institutionen zum Ausdruck - Monarchie und Parlament eingeschlossen. Institutionen, die sich im Gegenzug immer weiter entwickeln müssen, wollen sie auch für kommende Generationen Leuchttürme des Vertrauens und der Einheit bleiben."

    Auch heute wird die Queen in der 915 Jahre alten ehrwürdigen Westminister Hall zu den Parlamentariern sprechen und so den offiziellen Beginn des Jubiläumsjahres markieren. Elizabeth antwortet damit den Abgeordneten, die vor zwei Wochen ihre lange Regentschaft mit einer Debatte würdigten.

    Er habe angesichts unzähliger Staatsbesuche und zehntausender Meilen einst einen Höfling gefragt, wie sie das alles schaffe, sagt Sir Peter Tapsell. Indem sie während der Reisen auf Salate, Meeresfrüchte und Wassermelonen verzichte, lautete die lakonische Antwort. Sir Peter, das mit 82 Jahren dienstälteste Mitglied des Unterhauses, resümierte dann ergriffen:

    "Für meine Generation ist die bleibende Erinnerung an die Queen ihre atemberaubende Schönheit als sie den Thron bestieg. In der ganzen Welt gibt es nichts Begeisternderes als eine schöne Frau."