Zumindest im Kleinen gibt es diesen Effekt auch im Norden Deutschlands. Astronomisch dunkel ist es nur, wenn die Sonne mindestens 18 Winkelgrad unter dem Horizont steht. Nur dann bricht die Erdatmosphäre keinerlei Sonnenstrahlen an den Himmel.
In Mitteleuropa wird es in allen Gebieten südlich der Breite von Ulm in jeder Nacht astronomisch dunkel – selbst zu Sommeranfang, wenn die Nordhalbkugel der Erde so weit wie möglich zur Sonne zeigt.
Doch in Mecklenburg-Vorpommern, Nordniedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein hat längst die Saison der zumindest hellen Nächte begonnen. Seit dem zwölften Mai wird es in Hamburg astronomisch gesehen nicht mehr dunkel.
Dort bleibt auch zur lokalen Mitternacht, also um kurz nach 1 Uhr früh, ein leichter blauer Schimmer am Nordhimmel zu sehen. Bis Sommeranfang am 21. Juni verstärkt sich dieser Effekt noch.
In Flensburg geht ab dem 9. Juni nicht einmal mehr die nautische Dämmerung zu Ende. Die Sonne sinkt für gut vier Wochen weniger als zwölf Grad unter den Horizont.
Das sind zwar noch keine weißen Nächte wie im viel nördlicher gelegenen Sankt Petersburg – aber auch in Flensburg ist längst klar: Der Höhepunkt des Sommers naht. Die Nächte werden nicht nur immer kürzer, sondern auch immer heller.