Seit einer dreiviertel Stunde fliegt die kleine Propeller-Maschine über dichten grünen Urwald. Keine Häuser, keine Straßen - nur ein einziger Wanderpfad durchzieht die Wildnis im Südwesten Tasmaniens.
Mark Holdsworth und seine Kollegen klettern aus dem kleinen Flugzeug auf die Schotterpiste von Melaleuca. Vom Flugfeld aus zieht sich ein schmaler Weg zu einer verlassenen Mine und einem kleinen runden Häuschen, auf das Mark Holdsworth zusteuert. Rundherum erstreckt sich undurchdringliches Buschland bis zum Horizont.
Vor dem Häuschen steht ein weiß angestrichenes Tablett auf einem Hochstand. Drei kleine grüne Vögel sitzen darauf und picken die verstreuten Samen auf.
Die drei seien Jungtiere, erzählt der Zoologe vom tasmanischen Umweltamt. Sie seien vermutlich während des letzten Monats flügge geworden. Seine freiwilligen Helfer beobachten jeden Morgen und jeden Abend von der Hütte aus, wie viele Vögel zu dem Futterplatz kommen.
"Die Art brütet nur im Südwesten Tasmaniens. 70 bis 80 Prozent der Weltpopulation haben ihre Nester in einem Umkreis von zehn Kilometern um diese Stelle hier."
Die Weltpopulation der Orangebauchsittiche beläuft sich optimistischen Schätzungen nach auf etwa 200 Tiere. Möglicherweise seien es aber nur noch halb so viele, sagt Mark Holdsworth. Nach Einschätzung der Weltnaturschutzunion ist die Art akut vom Aussterben bedroht.
"Orangebauchsittiche sind etwas ganz besonderes, denn sie brüten in Tasmanien und ziehen jeden Winter nach Südaustralien und Victoria. Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Papageienarten, die ein solches Leben als Zugvögel führen. Beide brüten auf Tasmanien – der Schwalbensittich und eben der Orangebauchsittich."
Das Brutgebiet des kleinen grünen Vogels im Südwesten Tasmaniens gehört zum Weltnaturerbe der Unesco und steht unter höchstem internationalen Schutz. Abgesehen von Wissenschaftlern und gelegentlichen Wanderern, die einen einwöchigen Marsch auf sich genommen haben, kommt hier niemand hin. Keine Hunde, keine Katzen, keine Füchse. Auf dem Festland aber sieht das anders aus.
"Die größten Gefahren drohen den Vögeln während ihrer Reise und in ihren Winterquartieren. Dort ist ein Großteil ihres Lebensraums schon zerstört worden und aus Europa eingeschleppte Katzen und Füchse jagen die Vögel."
Um die Art trotzdem vor dem Aussterben zu bewahren, haben Mark Holdsworth und seine Kollegen Orangebauchsittiche gefangen und züchten sie.
"Wir haben etwa 160 Vögel in verschiedenen Gehegen. Es leben also etwa ebenso viele Vögel in Gefangenschaft wie in der Wildnis. Damit sichern wir uns ab. Das heißt, sollte die Art eines Tages in der Wildnis aussterben, haben wir zumindest noch Orangebauchsittiche in Gefangenschaft."
Das sei allerdings nur der letzte Ausweg, betont Mark Hodlsworth. Er möchte die grünen Flugakrobaten nicht auf ewig im Käfig eingesperrt sehen.
Deshalb setzen er und seine Kollegen immer wieder in Gefangenschaft aufgezogene Vögel in der Wildnis aus, um die wilden Populationen aufzustocken. Nur einige wenige von ihnen finden den langen Weg in die Winterquartiere und den Rückweg nach Tasmanien. Die Hoffnung aufgeben, will der Zoologe trotzdem nicht.
"Wenn wir diese Art aufgeben, oder die nächste, von der weniger als 100 Tiere leben, wo hören wir dann auf?"
Zur Reihe "Die Letzten ihrer Art"
Mark Holdsworth und seine Kollegen klettern aus dem kleinen Flugzeug auf die Schotterpiste von Melaleuca. Vom Flugfeld aus zieht sich ein schmaler Weg zu einer verlassenen Mine und einem kleinen runden Häuschen, auf das Mark Holdsworth zusteuert. Rundherum erstreckt sich undurchdringliches Buschland bis zum Horizont.
Vor dem Häuschen steht ein weiß angestrichenes Tablett auf einem Hochstand. Drei kleine grüne Vögel sitzen darauf und picken die verstreuten Samen auf.
Die drei seien Jungtiere, erzählt der Zoologe vom tasmanischen Umweltamt. Sie seien vermutlich während des letzten Monats flügge geworden. Seine freiwilligen Helfer beobachten jeden Morgen und jeden Abend von der Hütte aus, wie viele Vögel zu dem Futterplatz kommen.
"Die Art brütet nur im Südwesten Tasmaniens. 70 bis 80 Prozent der Weltpopulation haben ihre Nester in einem Umkreis von zehn Kilometern um diese Stelle hier."
Die Weltpopulation der Orangebauchsittiche beläuft sich optimistischen Schätzungen nach auf etwa 200 Tiere. Möglicherweise seien es aber nur noch halb so viele, sagt Mark Holdsworth. Nach Einschätzung der Weltnaturschutzunion ist die Art akut vom Aussterben bedroht.
"Orangebauchsittiche sind etwas ganz besonderes, denn sie brüten in Tasmanien und ziehen jeden Winter nach Südaustralien und Victoria. Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Papageienarten, die ein solches Leben als Zugvögel führen. Beide brüten auf Tasmanien – der Schwalbensittich und eben der Orangebauchsittich."
Das Brutgebiet des kleinen grünen Vogels im Südwesten Tasmaniens gehört zum Weltnaturerbe der Unesco und steht unter höchstem internationalen Schutz. Abgesehen von Wissenschaftlern und gelegentlichen Wanderern, die einen einwöchigen Marsch auf sich genommen haben, kommt hier niemand hin. Keine Hunde, keine Katzen, keine Füchse. Auf dem Festland aber sieht das anders aus.
"Die größten Gefahren drohen den Vögeln während ihrer Reise und in ihren Winterquartieren. Dort ist ein Großteil ihres Lebensraums schon zerstört worden und aus Europa eingeschleppte Katzen und Füchse jagen die Vögel."
Um die Art trotzdem vor dem Aussterben zu bewahren, haben Mark Holdsworth und seine Kollegen Orangebauchsittiche gefangen und züchten sie.
"Wir haben etwa 160 Vögel in verschiedenen Gehegen. Es leben also etwa ebenso viele Vögel in Gefangenschaft wie in der Wildnis. Damit sichern wir uns ab. Das heißt, sollte die Art eines Tages in der Wildnis aussterben, haben wir zumindest noch Orangebauchsittiche in Gefangenschaft."
Das sei allerdings nur der letzte Ausweg, betont Mark Hodlsworth. Er möchte die grünen Flugakrobaten nicht auf ewig im Käfig eingesperrt sehen.
Deshalb setzen er und seine Kollegen immer wieder in Gefangenschaft aufgezogene Vögel in der Wildnis aus, um die wilden Populationen aufzustocken. Nur einige wenige von ihnen finden den langen Weg in die Winterquartiere und den Rückweg nach Tasmanien. Die Hoffnung aufgeben, will der Zoologe trotzdem nicht.
"Wenn wir diese Art aufgeben, oder die nächste, von der weniger als 100 Tiere leben, wo hören wir dann auf?"
Zur Reihe "Die Letzten ihrer Art"