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Die Sopranistin Kirsten Flagstad (1895 - 1962)
Monumentale Wagnerstimme

Sie verfügte über ein Stimmvolumen, von dem viele nur träumen. Ihren Rang als eine der bedeutendsten Sängerinnen des 20. Jahrhunderts begründete Kirsten Flagstad aber auch mit Tönen von bestechender Zartheit. Am 12. Juli wäre sie 125 Jahre alt geworden.

Am Mikrofon: Kirsten Liese | 16.07.2020
    Eine Frau (links) mit langen Zöpfen und im langen Kleid steht neben bärtigem Mann auf einer Opernbühne.
    Kirsten Flagstad mit Lauritz Melchior nach einer Aufführung der Wagner-Oper "Tristan und Isolde". (Ullstein / dpa)
    Ihr Repertoire reichte von der Barockoper bis zur Spätromantik. Aber Aufführungsgeschichte schrieb Kirsten Flagstad mit Interpretationen im hochdramatischen Wagnerfach. Ihr Debüt gab sie im Alter von 18 Jahren in Oslo in Alberts "Tiefland". Von Skandinavien führte ihr Weg 1935 an die New Yorker Met, wo sie binnen Kürze zu einem Kassenmagneten avancierte. Von dort folgten zahlreiche Engagements an andere renommierte Bühnen, die Met blieb dabei bis 1941 ihre Stammbühne. Flagstads Paraderollen waren Isolde, Brünnhilde, Elsa und Elisabeth, allein die Isolde sang sie 182 Mal, in der legendären Gesamtaufnahme unter Furtwängler noch im Alter von 57 Jahren. Unter ihm brachte Flagstad 1950 auch die "Vier letzten Lieder" von Richard Strauss zur Uraufführung.