Selbst von einem perfekt dunklen Standort aus sind in dieser Himmelsgegend nur eine Hand voll schwacher Sterne zu erkennen. Dort stehen der Bildhauer und der Chemische Ofen. Der französische Astronom Nicolas Louis de Lacaille meinte Mitte des 18. Jahrhunderts hier sogar eine Bildhauerwerkstatt zu erkennen. Auf alten Sternkarten ist ein Arbeitstisch mit einer Büste darauf abgebildet. Später wurde der Name dieser unscheinbaren Figur zum Bildhauer abgekürzt, lateinisch Sculptor.
Links schließt sich Fornax an, der chemische Ofen. Der bessere deutsche Name wäre wohl Schmelzofen. Allerdings scheint die himmlische Version gerade nicht in Betrieb zu sein, denn von Gluthitze ist im Ofen nichts zu sehen. Auch in dieser Gegend sind die Sterne äußerst blass.
Louis de Lacaille hat vor gut 250 Jahren einige Zeit am Kap der Guten Hoffnung verbracht, etwa zehntausend Sterne des Südhimmels vermessen und etliche Nebelobjekte kartiert.
Doch für einen Eintrag in die Geschichtsbücher hätte das kaum gereicht. So hat er in seinen Sternatlas einfach 14 neue Himmelsfiguren eingezeichnet, darunter Bildhauer und Ofen. Zu seinem Glück wurden sie später offiziell anerkannt und bewahrten ihn vor dem völligen Vergessen.