Der Talent Campus im Hebbel-Theater ist eine Art Nachwuchsförderung des Festivals. 200 junge Filmemacher aus aller Welt reden über Förderungen und wie man sich durchboxt auf dem Markt. Unter ihnen Hisham Saqr, 25, und Tamer Ezzat, 32, aus Ägypten.
"Ich bin so traurig. Am Liebsten wäre ich jetzt in Kairo. Aber wir haben es geschafft. Ich bin so froh. Wir hätten nie geglaubt, dass wir so etwas schaffen könnten."
Hishams Kollege Tamer hat vor einer Woche einen Protest der Filmautoren in Kairo mit angeführt. Die Filmschaffenden in Kairo fordern jetzt gerade, dass die gesamte Zensurbehörde neu überdacht wird. Keine Ahnung, was dabei rauskommen wird. Ich bin zuversichtlich, dass am Ende deutlich mehr Freiheit stehen wird und wir in 5 Jahren dort sind, wo wir als Filmemacher hinwollen.
"Eine Handvoll unabhängiger Produktionen sind in Ägypten noch in der Mubarak-Ära entstanden. Darunter "Microphone", ein Film über die Subkulturen in Alexandria. Mit Dialogen, die alles vorweg nehmen: die Wut, Demonstrationen, der Sturz des Autokraten. "
" Die Schauspieler in dem Film stehen für alles, was wir selbst mitgemacht haben. Es geht um die Möglichkeit, sich als Künstler frei auszudrücken. Musiker im Untergrund in Alexandria etwa hatten bislang keine Proberäume. Sie konnten nicht auftreten, manchmal nur weil sie sich dem Kommerz verweigert haben."
Die neue Freiheit ist da, wobei alte Muster von Zensur und Selbstzensur die Erinnerung prägen.
"Ich hatte ein Drehbuch über die Liebe einer koptischen Christin zu einem Muslim. Ausgehend von einer echten Geschichte. Das Ende der Geschichte habe ich abgeändert, aus Angst vor der Zensur. Denn es war klar: wenn ich beide am Ende heiraten lasse, wird es zensiert. Und ich hatte recht. Die Zensurbehörde hat mit möglichen religiösen Spannungen argumentiert. Und so etwas wurde als Gefährdung der Staatssicherheit ausgelegt."
Irit Neidhardt, eine deutsche Verleiherin und Produzentin, kennt all das. Seit Jahren unterstützt sie unabhängige Filme aus dem Nahen und Mittleren Osten.
"Um eine Drehgenehmigung zu bekommen braucht man eine Erlaubnis von der Zensur. Und man braucht eine weitere Erlaubnis vom Filmverband. Dort kann man nur Mitglied sein, wenn man Film studiert hat. Dann braucht man nicht nur für den Dreh eine Erlaubnis, sondern auch für die ganze Crew, egal ob einer Schauspieler ist oder Make Up macht oder Kamera oder Aufnahmeleitung. Jede Genehmigung kostet. Für's Drehen kostet das in der Regel 10.-25.000 Dollar. Und das bringen viele auf."
Auf der Homepage der Berlinale gibt es keinen Hinweis auf die arabischen Filmemacher beim Festival. Immerhin zeigt das Arsenal-Filmhaus morgen ein kleines Sonderprogramm aus aktuellem Anlass. Irit Neidhardt organisiert es.
"Ich glaube, dass es ganz erfrischend sein wird, in ein paar Arbeiten reinzuschauen am Freitag und zu sehen, wie normal die Leute sind. Um auch Bilder zu zeigen, die die reduzierte Darstellung Ägyptens aufbrechen und ergänzen. "
Dann sollen auch aktuelle Videobriefe aus Kairo und Ägypten über einen Monitor am Eingang zu den Berlinern sprechen. Noch ist unklar ob und was das zu sehen sein wird. Die Filmemacher in Kairo, so die Kuratorin, seien zum Teil erkrankt, ausgelaugt vom Demonstrieren der letzten Wochen.
"Ich bin so traurig. Am Liebsten wäre ich jetzt in Kairo. Aber wir haben es geschafft. Ich bin so froh. Wir hätten nie geglaubt, dass wir so etwas schaffen könnten."
Hishams Kollege Tamer hat vor einer Woche einen Protest der Filmautoren in Kairo mit angeführt. Die Filmschaffenden in Kairo fordern jetzt gerade, dass die gesamte Zensurbehörde neu überdacht wird. Keine Ahnung, was dabei rauskommen wird. Ich bin zuversichtlich, dass am Ende deutlich mehr Freiheit stehen wird und wir in 5 Jahren dort sind, wo wir als Filmemacher hinwollen.
"Eine Handvoll unabhängiger Produktionen sind in Ägypten noch in der Mubarak-Ära entstanden. Darunter "Microphone", ein Film über die Subkulturen in Alexandria. Mit Dialogen, die alles vorweg nehmen: die Wut, Demonstrationen, der Sturz des Autokraten. "
" Die Schauspieler in dem Film stehen für alles, was wir selbst mitgemacht haben. Es geht um die Möglichkeit, sich als Künstler frei auszudrücken. Musiker im Untergrund in Alexandria etwa hatten bislang keine Proberäume. Sie konnten nicht auftreten, manchmal nur weil sie sich dem Kommerz verweigert haben."
Die neue Freiheit ist da, wobei alte Muster von Zensur und Selbstzensur die Erinnerung prägen.
"Ich hatte ein Drehbuch über die Liebe einer koptischen Christin zu einem Muslim. Ausgehend von einer echten Geschichte. Das Ende der Geschichte habe ich abgeändert, aus Angst vor der Zensur. Denn es war klar: wenn ich beide am Ende heiraten lasse, wird es zensiert. Und ich hatte recht. Die Zensurbehörde hat mit möglichen religiösen Spannungen argumentiert. Und so etwas wurde als Gefährdung der Staatssicherheit ausgelegt."
Irit Neidhardt, eine deutsche Verleiherin und Produzentin, kennt all das. Seit Jahren unterstützt sie unabhängige Filme aus dem Nahen und Mittleren Osten.
"Um eine Drehgenehmigung zu bekommen braucht man eine Erlaubnis von der Zensur. Und man braucht eine weitere Erlaubnis vom Filmverband. Dort kann man nur Mitglied sein, wenn man Film studiert hat. Dann braucht man nicht nur für den Dreh eine Erlaubnis, sondern auch für die ganze Crew, egal ob einer Schauspieler ist oder Make Up macht oder Kamera oder Aufnahmeleitung. Jede Genehmigung kostet. Für's Drehen kostet das in der Regel 10.-25.000 Dollar. Und das bringen viele auf."
Auf der Homepage der Berlinale gibt es keinen Hinweis auf die arabischen Filmemacher beim Festival. Immerhin zeigt das Arsenal-Filmhaus morgen ein kleines Sonderprogramm aus aktuellem Anlass. Irit Neidhardt organisiert es.
"Ich glaube, dass es ganz erfrischend sein wird, in ein paar Arbeiten reinzuschauen am Freitag und zu sehen, wie normal die Leute sind. Um auch Bilder zu zeigen, die die reduzierte Darstellung Ägyptens aufbrechen und ergänzen. "
Dann sollen auch aktuelle Videobriefe aus Kairo und Ägypten über einen Monitor am Eingang zu den Berlinern sprechen. Noch ist unklar ob und was das zu sehen sein wird. Die Filmemacher in Kairo, so die Kuratorin, seien zum Teil erkrankt, ausgelaugt vom Demonstrieren der letzten Wochen.