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Die Supernova des Jahrhunderts

Tycho Brahe hatte im Jahr 1572 eine zu sehen bekommen, Johannes Kepler eine wenige Jahre später: Seitdem warteten die Astronomen sehnsüchtig auf eine weitere helle Supernova in unserer Milchstraße.

Von Dirk Lorenzen |
    Heute vor 25 Jahren hatte das Warten ein Ende. Da erreichte das Licht einer Supernova in der Großen Magellanschen Wolke die Erde. Sie hatte sich zwar nicht genau in der Milchstraße ereignet, immerhin aber in einer Begleitgalaxie.

    Wochenlang war die Supernova 1987A, so der offizielle Name, mit bloßem Auge am Himmel über der Südhalbkugel zu erkennen. Besonderes Glück hatten die Astronomen, die gerade auf der Europäischen Südsternwarte in Chile waren, etwa John Danziger und Bob Fosbury.

    An sich wollten die beiden ferne Galaxien untersuchen. Aber natürlich wurden sofort alle verfügbaren Teleskope auf die Supernova gerichtet. Denn erstmals ließ sich eine Sternexplosion "live" verfolgen.

    In der Himmelskunde kommt es oft nicht darauf an, ob man ein Objekt heute oder in zwei Millionen Jahren beobachtet - es verändert sich ohnehin nicht. Doch bei dieser Supernova kam es auf jede Stunde an.

    Die Astronomen beobachteten gebannt, wie die äußeren Schichten des explodierten Sterns auseinander flogen und das Material weiter innen freilegten. Bis heute zeigen sich immer neue bizarre Phänomene, die durch die Kollision des Sternmaterials mit dem Gas in der Umgebung entstehen.

    Die Supernova 1987A ist eines der am besten untersuchten Himmelsobjekte - und das wird auch in den nächsten fünfundzwanzig Jahren sicher so bleiben.

    Hubble-Bilder der berühmten Supernova

    Zur Entdeckung der SN1987A

    Die astronomischen Telegramme rund um die Entdeckung