Die Bewegung wuchs recht schnell: 1961 waren es bundesweit vier und 1964 bereits 20 Ostermärsche. Nach einer längeren Pause in den 1970er Jahren erhielt die Ostermarschbewegung zu Beginn der 1980er Jahre mit den Protesten gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenwaffen neuen Auftrieb. Hunderttausende nahmen teil. Danach wurden die Ostermärsche kleiner, erlebten aber während der Kriege im ehemaligen Jugoslawien und am Persischen Golf zwischenzeitlich stärkeren Zulauf und sind bis heute identitätsstiftend für die Friedensbewegung.
In den Jahren vor der Corona-Pandemie beteiligten sich regelmäßig mehrere Tausend Menschen an den Osteraktionen, die von Mahnwachen, Demonstrationen und Blockadeaktionen über Fahrradtouren und Wanderungen bis zu Friedensgebeten und Friedensfesten reichen. Im Jahr 2020 waren die Kundgebungen pandemiebedingt nur online möglich. 2021 gab es wieder rund hundert öffentliche Ostermarsch-Aktionen.
Thematischer Ausgangspunkt der ersten Ostermarschierer war die Forderung nach einer Welt ohne Atomwaffen. Hauptthemen sind nach wie vor Kriege, Waffenexporte, Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Risiken der Atomkraft. Es wurden aber auch neue Themen aufgegriffen, zuletzt etwa die Klimaschutzbewegung. Die Veranstaltungen in diesem Jahr stehen im Zeichen des anhaltenden Krieges in der Ukraine.
(mit Material der EPD)
Diese Nachricht wurde am 08.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.