James Cook zeichnete sich durch besondere Fähigkeiten als Seemann und Kartograf aus. Im Mai 1768 setzte er die Segel zu seiner ersten Pazifikreise. An Bord war der königliche Astronom Charles Green. Hauptziel der Expedition war, im folgenden Jahr von Tahiti aus den Vorübergang der Venus vor der Sonnenscheibe zu beobachten.
Zieht die Venus exakt vor der Sonne entlang, so lässt sich aus Beobachtungen von verschiedenen Standorten auf der Erde die Entfernung Erde-Sonne berechnen – und daraus wiederum der Abstand der Planeten im Sonnensystem.
Die Beobachtungen in Tahiti glückten – und auf der Rückfahrt hat James Cook mal eben Neuseeland und große Teile der australischen Küste vermessen. Zwei Jahre nach dem Venustransit war der Entdecker wieder in England und übergab die Messungen von Charles Green. Denn der Astronom selbst war im Indischen Ozean an einer Durchfallerkrankung gestorben.
Heute zieht die Venus wieder zwischen Erde und Sonne hindurch. Dabei steht sie aber ein ganzes Stück unterhalb der Sonnenscheibe. Seit dem Cookschen Transit ist die Venus nur viermal wieder vor der Sonne entlang gelaufen. Venustransits gelten als die seltensten regelmäßig stattfindenden Himmelsereignisse.
Erst in gut 99 Jahren ist es wieder so weit. Im Dezember 2117 kreuzt die Venus erneut die Sonnenscheibe.