Archiv


"Die Wiedervereinigung des Sports kann nicht als gelungen angesehen werden!"

Die Dopingopfer müssen sich nach wie vor noch sehr bemühen, um überhaupt anerkannt zu werden, kritisiert der Sportsoziologe und Deutschland-Forscher Professor Dieter Voigt. Zum 20. Jubiläum des Tages der deutschen Einheit schaut er kritisch zurück.

Dieter Voigt im Gespräch mit Herbert Fischer-Solms | 03.10.2010
    Ein Fazit: "Der Breitensport in der DDR war vollkommen unter dem Hochleistungssport untergeordnet und hatte eigentlich nur eine Zubringerfunktion. Aber von einem interessenorientierten Sport wie in den bundesdeutschen Sportvereinen getrieben wird, war es weit entfernt."

    Voigt, geboren 1936 in Tsingtau in China, studierte Gesellschaftswissenschaften, Psychologie, Sport und Soziologie und war als Assistent am Institut für Sportpsychologie an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig tätig. Im Jahre 1966 wurde er wegen "Fluchthilfe" zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt und 1969 von der Bundesrepublik freigekauft. Er gründete das Institut für Deutschlandforschung und lehrte jahrelang zunächst in Giessen und dann als Professor für Sport-Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum.

    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 4. April 2011 als Audio-on-demand abrufen.