Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erläutert, die amerikanische Zentralbank habe die Leitzinsen zuletzt
"auf den höchsten Stand seit 22 Jahren gehievt, in die Bandbreite zwischen 5,25 und 5,5 Prozent. Nach ihrer jüngsten Sitzung verkündete sie nun eine Zinspause, verbreitete aber Projektionen, die eine Quintessenz haben: Die Zinsen bleiben für ziemlich lange Zeit hoch. Diese Feststellung hat die Finanzmärkte überrascht. Ist der natürliche Zins gestiegen? Das würde zumindest erklären, warum sich die amerikanische Wirtschaft trotz der stark gestrafften Geldpolitik seit März vergangenen Jahres munter zeigt und der Arbeitsmarkt immer noch durch das Problem gekennzeichnet ist, dass offene Stellen schwer zu besetzen sind."
Das HANDELSBLATT beobachtet mit Blick auf Fed-Chef Powell:
"Wir erleben gerade einen flachen Zinsgipfel, wodurch an den Märkten von Euphorie nichts zu spüren ist. Das sollte ganz in Powells Sinne sein, denn steigende Kurse bedeuten eine Lockerung der Finanzierungskonditionen, und die kann die Fed auf den letzten Metern der Inflationsbekämpfung nicht gebrauchen. Die hohe Inflation hat hohe nominale Zinsen nach sich gezogen. Und wenn die Inflation, wie beabsichtigt, deutlich sinkt, steigen auch die realen Zinsen, bei denen die Preissteigerung abgezogen wird. Auf eine Last folgt die nächste - auf hohe Preise hohe Zinsen."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER geht ein auf die Krise auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Diese spitze sich
"immer weiter zu. Projekte werden storniert, Baukosten steigen, die Zahl der Baugenehmigungen bricht empfindlich ein. All das läuft darauf hinaus, dass immer weniger Wohnraum entsteht. Für die Menschen, die händeringend nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, bedeutet das nichts Gutes. Die Wohnungsfrage, das wird dieser Tage immer deutlicher, ist längst die neue soziale Frage im Land. Es ist deshalb höchste Zeit, dass am 25. September zum Wohnungsgipfel ins Kanzleramt geladen wird. Und es darf erwartet werden, dass Antworten auf diese Frage geliefert werden."
Auch die HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG mahnt:
"In der Bau- und Immobilienbranche braut sich ein perfekter Sturm zusammen. Weil immer mehr Menschen vor dem Bau oder Kauf eines Hauses zurückschrecken, wird es auf dem Mietmarkt enger. In vielen Städten überschreitet die Nachfrage längst das Angebot. Steigen die Mieten, wird bei vielen Menschen das Geld richtig knapp. Wie es um den gesellschaftlichen Frieden bestellt ist, wird zunehmend auf dem Wohnungsmarkt entschieden. Das sollte die Ampel sehr ernst nehmen."