01. Dezember 2023
Die Wirtschaftspresseschau

Der zur Signa-Holding gehörende Sportartikelhändler Sport-Scheck ist insolvent. Nun mutmaßen die Kommentatoren, dass es die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof als Nächstes treffen könnte.

Das Logo der Galeria Kaufhof in der Innenstadt von Leipzig
Erneut in der Krise: die Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof (picture alliance / dpa / Jan Woitas)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt:
"Es geht um den befürchteten Niedergang der Innenstädte, um immer noch knapp 12.000 Mitarbeiter - und ja, auch um eine gehörige Summe Steuergeld. Fast 700 Millionen Euro Staatshilfe ist in den letzten Jahren im Rahmen der Insolvenzen in den letzten Warenhauskonzern geflossen. Und plötzlich steht Galeria schon wieder im Fokus, obwohl die Warenhäuser nach der abermaligen Entschuldung bei Weitem nicht die größte Baustelle für die angeschlagene Signa-Gruppe sind. Die Warenhäuser könnten in der großen Signa-Sage am Ende bei Verkaufsgesprächen nur ein trauriger Beifang im Ringen um Luxus und Immobilien sein."
"Die Staatshilfen waren ein Fehler", meint die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
"Die Hunderten Millionen Euro stützten indirekt einen Investor, der schon vor einem Jahr nur noch wenig Vertrauen genoss."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER geht auf die Möglichkeiten des Galeria-Managements ein:
"Momentan wird geprüft, die Miete für Signa-Häuser einzubehalten – juristisch diffizil, aber nicht völlig aussichtslos. Cleveres Taktieren und das Weihnachtsgeschäft können die Kette durchaus noch ins nächste Jahr hinein bringen. Irgendwann allerdings wird sich die Kasse unerbittlich leeren. Galeria Karstadt Kaufhof in der heutigen Form zu verkaufen und mit einem neuen Kapitalgeber zum x-ten Mal auf die Renaissance des Warenhauses zu hoffen, ist Illusion."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG befasst sich mit der Arbeitsniederlegung bei den Winterdiensten:
"Daran, dass momentan allenthalben für mehr Geld und weniger Arbeit gestreikt wird, haben wir uns schon gewöhnt – und in Teilen sogar den Überblick über die zahlreichen Beschäftigungsniederlegungen verloren. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi etwa fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Das ist schon saftig. Geradezu unverschämt und verantwortungslos ist es, wenn dieses Gehaltsplus mit massiven Einschränkungen beim Winterdienst durchgesetzt werden soll. Ausgerechnet beim ersten Wintereinbruch blieben die Motoren der Räumfahrzeuge staatlicher Straßenmeistereien am Donnerstag still. Geht’s noch? Den Gewerkschaften täte etwas mehr Fingerspitzengefühl hin und wieder gut."