31. Mai 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Kräftige Tarifsteigerungen und Inflationsausgleichsprämien haben im ersten Quartal dieses Jahres die Bruttoeinkommen der Beschäftigten in Deutschland deutlich erhöht. Dazu schreibt die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg:

Nahaufnahme von Euromünzen, die aus einem ledernen Geldbeutel herausschauen.
Das Statistische Bundesamt registriert steigende Reallöhne. (imago / robertkalb photographien / Robert Kalb)
"Da kommt Freude auf. Vorbei die Zeit, als die steigende Geldentwertung den Einkommen der Bundesbürgerinnen und -bürger ihre Kaufkraft stahl. Das Lohnplus fiel höher aus als die Inflation. Das wird sich früher oder später in der konjunkturellen Entwicklung bemerkbar machen. Ein Plus im Privatkonsum erhöht das Wachstum, woran es der Bundesrepublik mangelt. Allerdings hat die frohe Botschaft der Statistiker ihre Schattenseiten. Die Zuwächse beim Lohn treiben die Preise, vor allem in den arbeitsintensiven, inländischen Dienstleistungsbereichen wie dem Gaststättengewerbe."
Der NORDBAYERISCHE KURIER aus Bayreuth merkt an:
"Ja, die Wirtschaft braucht den Konsum für Umsätze, Gewinne, Investitionen. Konsumlust und Schutz der Umwelt sind aber leider keine natürlichen Verbündeten. Auch das darf uns immer wieder etwas nachdenklich stimmen."
Die Bundesregierung verpflichtet größere Tankstellen-Ketten zum Aufbau von Ladesäulen für Elektro-Autos. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG konstatiert:
"Dies ist keine Zumutung und schon gar kein Zeichen einer übergriffigen Planwirtschaft, sondern ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Verkehr. Es mag zwar richtig sein, dass sich die eine oder andere Ladesäule irgendwann als entbehrlich herausstellen mag, dann müssen die Regeln wieder gelockert werden. Aber jetzt gilt es: erst einmal Versorgungssicherheit und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und den Autofahrern die Sorge vor der verzweifelten Suche nach einer freien Ladesäule zu ersparen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG sieht mit Sorge, dass in Häusern weniger Wärmepumpen eingebaut werden:
"Sie floppt, trotz neuer Förderung. Das aktuelle Gebäudeenergiegesetz (GEG) will es allen recht machen. Die Regierung sollte mögliche Schwächen der Förderung und des GEG nachjustieren. Aber vor allem kommt es jetzt auf die Bürger an, auf ihre Geduld, ihre Offenheit und ihren Pragmatismus."
Die TAZ resümiert:
"Die Wähler:innen sind verschreckt von Polykrisen, Zeitenwende und Heizungsgesetz. Das Klima ist zum Verliererthema im politischen Diskurs geworden. Ein antiökologischer Backlash steht bevor. Keine neuen Verbrennerautos mehr ab 2035? Brauchen wir nicht, meinen viele in der Union. Selbst die Grünen plakatieren lieber für mehr Sicherheit als gegen die Erderhitzung, ihr Klimaminister Habeck lässt Flüssiggasterminals und Gaskraftwerke bauen."