10. Juli 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema in den Kommentaren sind die von der Bundesregierung geplanten Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte.

10.07.2024
Eine junge vermutlich indische Frau mit dunklen Haaren, die zu einem Zopf gebunden sind, arbeitet als Software-Ingenieurin und überprüft den Service von Roboter-Montagen in einer Anlagenindustrie.
Kommentiert werden u.a. die im Wachstumspaket der Bundesregierung geplanten Steuererleichterungen für ausländische Fachkräfte (Symbolbild). (IMAGO / Pond5 Images)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG stellt fest:
"Durch den Steuerrabatt werden gleiche Arbeitseinkommen künftig je nach Herkunft ungleich behandelt. Das ist eine grobe steuerliche Diskriminierung, die der Willkommenskultur nicht förderlich sein dürfte. Im ersten Jahr sollen ausländische Arbeitskräfte 30 Prozent des Bruttolohns steuerfrei erhalten, im zweiten und dritten Jahr 20 und 10 Prozent. Finanzminister Lindner rechtfertigt die Subvention mit den Kosten, die Umzug und Arbeitsaufnahme in Deutschland verursachen. Doch hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht, nicht der Staat."
Das HANDELSBLATT hält das Vorhaben dagegen für nachvollziehbar:
"Schließlich gibt es ähnliche Regelungen in anderen Ländern auch. Hier steht Deutschland im Wettbewerb. Kommen mehr ausländische Fachkräfte, würden die Wirtschaft und das Land insgesamt profitieren. Die nun einsetzende Neiddebatte mag da kleinlich wirken. Und trotzdem drängt sich die Frage aus Sicht der Bürger auf: Wenn die Bundesregierung erkennt, dass das deutsche Steuersystem auf manche abschreckend wirkt, warum ändert sie es denn nicht für alle? Schließlich kann es nicht nur darum gehen, ausländische Fachkräfte ins Land zu locken, sondern auch hier lebende Fachkräfte zu halten."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, beschäftigt sich mit der sinkenden Nachfrage nach Wärmepumpen:
"Wer in den vergangenen Monaten Branchenvertretern lauschte, bekam als Erklärung für die Flaute stets eines zu hören: die katastrophale Kommunikation der Ampel zum oft als 'Heizungshammer' bezeichneten Gebäudeenergiegesetz. Natürlich haben sie da einen Punkt: Das handwerklich schlecht gemachte GEG hat die Verbraucher verunsichert und eine vielversprechende Technologie in Verruf gebracht. Allerdings haben die Hersteller sich auch zu sehr auf den Staat mit seinen angekündigten Fördermitteln verlassen und so die Nachfrage überschätzt."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU geht auf die Finanzierung der Energiewende ein:
Zwar werden immer mehr Solaranlagen auf Dächer montiert und Windräder aufgestellt. Aber nun kommt es darauf an, den Strom zu den Kunden zu bringen. Immer deutlicher wird: Die Netze sind die Schwachstellen des Megaprojekts Energiewende. Für deren Ausbau müssen gigantische Mengen an Kapital aufgebracht werden. Deshalb ist es richtig, dass die Staatsbank KfW mit der Deutschen Bank nun Investoren umwirbt. Die Initiative kommt beinahe ein bisschen spät. Der Ausbau vor allem der regionalen Verteilnetze kann schon nicht mehr mit der Geschwindigkeit des Erneuerbaren-Booms mithalten."