18. Juli 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema in den Kommentaren ist die Debatte über das Arbeiten im Homeoffice.

18.07.2024
Eine Frau telefoniert mit Blick auf ihren Laptop, tippt, hält in der anderen Hand ein Bügeleisen, ihr Laptop steht auf einem vollen Wäschekorb.
Die Meinungsspalten in den Wirtschaftsseiten beschäftigen sich unter anderem mit dem Thema Homeoffice (Symbolbild). (picture alliance / marcus / Shotshop / marcus)
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU erläutert:
"Nach der Corona-Pandemie schienen die Möglichkeiten grenzenlos. Arbeiten? Das geht doch für Bürobeschäftigte von überall. Auch in den Firmen war die Euphorie groß. Inzwischen jedoch zeigen sich immer deutlicher die Nachteile der schönen neuen Arbeitswelt. Je mehr Zeit Menschen im Homeoffice arbeiten, desto stärker verlieren sie den Anschluss. Der Zusammenhalt im Team schwindet, die Identifikation mit dem Arbeitgeber nimmt ab. Die alte Präsenzkultur wiederzubeleben, wäre ein Rückschritt. Aber Homeoffice und Telearbeit brauchen klare Regeln."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG beobachtet:
"Volkswagen, Amazon oder Google haben ihre Home-Office-Regelungen längst verschärft. Die Deutsche Bank will ihre Manager an mindestens vier Tagen die Woche im Büro sehen, alle anderen Mitarbeiter an mindestens drei Tagen. Statt ihre Leute per Dekret aus dem Home-Office zu ordern, sollten die Unternehmen dafür sorgen, dass die Beschäftigten sich im Büro wohlfühlen. Zum Beispiel, indem sie Orte der Begegnung und des Verweilens schaffen, an denen sich die Mitarbeiter nicht nur theoretisch begegnen – sondern sogar gerne aufhalten."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG blickt auf die Situation beim US-Elektroautohersteller Tesla:
"Mittlerweile hat batterieelektrisches Fahren den Reiz des Neuen verloren und es wird genauer geschaut, wie denn eigentlich das Geschäft so läuft? Und da ist die Antwort: Nicht so schlecht, aber auch wieder nicht so gut. So ist für Tesla immer wichtiger geworden, was schon immer wichtig war: der angebliche Genius an der Spitze. Nur muss der langsam wieder unter Beweis stellen, dass er es auch draufhat. Der 'Cybertruck' war's jedenfalls schon mal nicht, also warten wir darauf, dass das 'Robotaxi' den Kurs auf Touren bringt."
Die NEUE PRESSE aus Coburg widmet sich Tesla-Chef Elon Musk, der den Sitz seines Unternehmens "SpaceX" und der Online-Plattform "X" wegen eines neuen Gesetzes von Kalifornien nach Texas verlegen will:
"Der Kulturkampf in den USA hat nicht nur Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, sondern auch die Wirtschaft erfasst. Die Spaltung des Landes schreitet anscheinend in sämtlichen Bereichen voran. Immer wieder hatte Musk zuvor gegen die für Inklusion und Diversität streitende 'Woke-Bewegung' gehetzt. Im konservativen Texas, wo eine Anti-Woke-Haltung weit verbreitet ist, dürfte er sich wohlfühlen. Zumal dort eine neue Börse für Turbokapitalisten entstehen soll – quasi als Gegenmodell zur New Yorker Wall Street, die gerade manche erzkonservative Branchen etwa mit Diversitäts-Vorgaben nervt."