29. Juli 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema in den Wirtschaftskommentaren ist der jüngste Vorstoß von Bundesbauministerin Geywitz. Sie schlägt vor, dass mehr Menschen aus großen Städten in kleinere oder gleich ganz aufs Land ziehen. Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus findet das grundsätzlich bedenkenswert.

29.07.2024
Drohnenaufnahme eines niedersächsischen Dorfes.
Lohnt sich ein Umzug aufs Land? Auch das ist ein Thema in den Wirtschaftskommentaren. (imago images / Norbert Neetz)
"Mussten früher viele Menschen auf der Suche nach einem Job noch die ländlichen Gebiete teils komplett verlassen, lässt sich nun oft ortsunabhängig und flexibler arbeiten. Gleichzeitig liegt genau da der Haken. Denn von der Förderung würde genau nur die Gruppe profitieren, die überhaupt im Homeoffice arbeiten kann. Wer als Pflegekraft, im Einzelhandel oder an einer Pforte schafft, hat diese Option einfach nicht."
Für die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg steht fest:
"Menschen verteilen sich nicht zufällig. Wirtschaftliche Perspektiven und Lebensqualität sind anziehend. Menschen gehen dorthin, wo sie eine Chancen sehen: für Ausbildung, Studium und Arbeit. Stuttgart, München oder auch Freiburg haben nicht grundlos hohe Mietpreise, sondern weil es hier etwa attraktive Arbeitsplätze gibt – auch Museen, Restaurants und ein gewisses Flair. Wohnen ist dort günstig, wo das fehlt."
Und die BERLINER MORGENPOST ist geradezu erbost.
"Will die Ministerin jungen Menschen nach mehreren Jahren Corona und Onlinelehre vorschlagen, sie könnten ja alle bei Mama und Papa in der Kleinstadt bleiben und sich an einer Fernuni einschreiben? Geywitz' Einlassung ist ein Eingeständnis des politischen Versagens der SPD-Ministerin selbst und der ganzen Koalition beim Thema bezahlbarer Wohnraum und Mieten."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG befasst sich mit einem Vorstoß des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump in den USA.
"Natürlich hat es Gewicht, wenn die über die Weltleitwährung Dollar verfügenden USA unter einer abermaligen Präsidentschaft Trumps eine Reserve in der Digitalwährung Bitcoin halten würden, wie er jetzt angekündigt hat. In Nashville stieß Trump auf offene Ohren nicht nur bei Anhängern der Kryptowährung, die bis Dezember 2022 über 13 Monate hinweg einen Preisverfall von gut 65.000 auf kaum mehr 16.000 Dollar verkraften mussten. Damals ging die Kryptobörse FTX spektakulär pleite, ihr Gründer ist wegen Betrugs und Geldwäsche zu 25 Jahren Haft verurteilt. Doch längst hat sich Bitcoin erholt und mit zeitweise mehr als 70.000 Dollar neue Rekordpreise erzielt. Die nicht in Europa zugelassenen Bitcoin-ETF haben die Digitalwährung für US-Privatanleger leicht investierbar gemacht. Trumps Währungsreserve wäre eine weitere Innovation aus den USA, die das Vertrauen in Bitcoin stärkt."