01. August 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Neue Zahlen zur Inflation in der Eurozone sind ein Thema in den Kommentarspalten der Wirtschaftsseiten.

01.08.2024
Diverse EURO-Banknoten, in der Mitte eine Frau mit einem Einkaufswagen.
Kommentiert werden unter anderem neue Daten zu den Verbraucherpreisen in der Eurozone (Symbolbild). (IMAGO / McPHOTO / IMAGO / McPHOTO / Michael Weber)
Die BÖRSEN-ZEITUNG hebt hervor, entgegen den Erwartungen der meisten Ökonomen seien die Verbraucherpreise im Juli um 2,6 Prozent gestiegen:
"Zum einen waren es ausnahmsweise mal nicht die Dienstleistungspreise, die für den Anstieg der Inflationsrate gesorgt haben. Stattdessen verstärkten wieder deutlich höhere Energiepreise die Teuerung. Für die Notenbanker ist das ein wesentlicher Unterschied. Denn während die Preisanstiege für Dienstleistungen aufgrund des hohen Lohnwachstums noch längere Zeit hoch bleiben dürften, könnten die Effekte der höheren Energie- und auch Transportkosten wieder schneller auslaufen."
Das HANDELSBLATT erwartet:
"Der anhaltende Lohndruck in Deutschland und anderen großen europäischen Volkswirtschaften dürfte das Inflationsniveau in der zweiten Jahreshälfte über der Marke der von der EZB anvisierten Zwei-Prozent-Marke halten. Der für September erwartete zweite Zinssenkungsschritt der Europäischen Zentralbank ist längst nicht ausgemacht. Neu oder zumindest ungewohnt ist, dass ausgerechnet Europas größte Volkswirtschaft auf eine schnelle Zinssenkung hoffen muss. Deutschland leidet unter einer ausgeprägten, gar chronischen Wachstumsschwäche."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums, Fernwärmeanbieter zu mehr Preistransparenz verpflichten zu wollen:
"Das ist gut, aber macht die Fernwärme noch lange nicht zu einem Selbstläufer. Auf fast 120 Milliarden Euro werden die Kosten für den Ausbau und das Ergrünen der Fernwärme bis 2045 geschätzt. Fördermittel werden nur einen kleinen Teil davon abdecken. Den Großteil werden die Versorger nach und nach auf die Preise umlegen. Angesichts solcher Aussichten ist es nicht verwunderlich, dass viele Hauseigentümer schnell noch eine neue Gasheizung kaufen - und hoffen, dass diese möglichst lange hält."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg blickt zurück:
"In der DDR war Fernwärme stark gefördert worden. Die Besonderheit lag darin, dass ein wesentlicher Teil der Fernwärme aus der Abwärme von Kohlekraftwerken stammte. Diese Nutzung war sinnvoll und preiswert. Doch mit dem Ende dieser Kraftwerke wird man die benötigte Wärmemengen künftig auf anderem Wege teuer produzieren müssen. Das könnte eine Kostenlawine auslösen. Der Transparenzplan aus dem Wirtschaftsministerium ist sicher gut gemeint. Dass damit die Fernwärmepreise eine Begrenzung oder gar eine Senkung erfahren, sollte man aber nicht einkalkulieren."