"Die Nachricht, dass der einst dominierende Hersteller von Chips mehr als 15.000 Mitarbeiter entlassen muss, etwa 15 Prozent der gesamten Belegschaft, schickte die Aktie des Konzerns auf Talfahrt. Intel war längere Zeit nicht schnell genug gewesen mit neuen Chip-Generationen, hatte sich vom kleinen Rivalen AMD technologisch überholen lassen. Intels Chips waren ungeeignet für Handys, weil zu stromhungrig. Deswegen ist es jetzt eine Herkulesaufgabe, Intel wieder nach vorn zu bringen. Pat Gelsinger, seit 2021 im Amt, war sich dessen wohl bewusst und hat so tiefgreifende Änderungen vorgenommen wie schon lange kein Intel-Chef mehr vor ihm. Den Untergang muss trotzdem niemand fürchten. Dass die USA diesen Global Player, der auch in den USA produziert, untergehen lassen, ist unwahrscheinlich. Dafür ist die geostrategische Bedeutung des Konzerns einfach zu groß."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG beschäftigt sich mit der Krise der Meyer-Werft:
"Dass der Staat der Meyer Werft in der aktuellen Misere hilft und sie damit vorläufig rettet, ist der wahrscheinlichste aller Ausgänge. Aber auch in dieser Krise setzt sich ein seit Jahrzehnten offenkundiges Problem fort: Die Werft versteht es nicht, öffentlich für ihre Sicht der Dinge zu werben. Das war so, als vor einigen Jahren Leiharbeiter verbrannten. Als der Konzernsitz nach Luxemburg verlegt wurde, der nun zurückgeholt wird. Als es um Umweltbelange entlang der Ems ging. Als man es für notwendig hielt, den Betriebsratschef rauszuwerfen. Immer wieder eckte die Werft mit kommunikativer Instinktlosigkeit und einem mangelnden Gespür für Stimmungen an. Man kann im Sinne der Tausenden Meyer-Leute nur hoffen, dass das Krisenmanagement der Werft besser ist als ihr Kommunikationsmanagement."
Und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG analysiert die Wirtschaftsleistung in China:
"Die Volksrepublik ist gemessen am Bruttoinlandsprodukt ein wirtschaftlicher Riese. Gemessen an ihrer Wirtschaftsleistung pro Kopf spielt China jedoch nicht einmal in der zweiten Liga. Die Volksrepublik ähnelt in dieser Hinsicht Schwellenländern wie Costa Rica, Argentinien, Mexiko oder Rumänien, die ein ähnliches Pro-Kopf-Einkommen ausweisen. In einem neuen Bericht fürchtet die Weltbank ein Verharren zahlreicher Länder, darunter auch China, in der Falle des mittleren Einkommens. Damit verlöre die gesamte Weltwirtschaft Schwung."