08. August 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird die aktuell schwache Nachfrage bei deutschen Autobauern. Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG schreibt dazu:

    Chinesische Elektroauto-Hersteller drängen zunehmend auf den deutschen Markt.
    Hunderte neue E-Autos auf einem Fabrikgelände in China aufgereiht (Archivbild). (IMAGO / NurPhoto / CFOTO)
    "Fehlende Investitionen und marode Anlagen, deren Erneuerung sich oft nicht rechnet, sind zwei Gründe der Misere. Branchenexperten sehen den Hauptgrund jedoch in der fehlenden E-Auto-Nachfrage. Die Tatsache, dass die Ampel-Koalition die staatliche Prämie ersatzlos strich, ist dabei eher ein Randaspekt: Schließlich konnte sie noch bis Dezember 2023 in Anspruch genommen werden. Das viel größere Problem ist das unattraktive Produktangebot: Die meisten Stromer sind groß, schwer und teuer."
    Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm stellt fest:
    "Deutsche Autobauer verkaufen ihre E-Autos in homöopathischen Dosen, weil Modelle, Preise und heimische Infrastruktur nicht stimmen. Potenziellen Käufern fehlen die Angebote und der Glaube an den E-Antrieb. Weltweit größter Hersteller ist mit Abstand die chinesische Marke BYD. In China werden Batterieantrieb, Ladesäulen und Netze massiv gefördert. Dies muss auch in Deutschland passieren. Transformation ist die Zukunft, erhält Wohlstand und Wachstum. Nun auf den Verbrenner zu setzen, zu versuchen, die Entwicklung auszusitzen und das Ausstiegsjahr 2035 politisch infrage zu stellen, wäre falsch und rückständig."
    Der "Wirtschaftsweise" Werding fordert höhere Kürzungen für Arbeitnehmer, die vorzeitig in Rente gehen. Die WIRTSCHAFTSWOCHE befürwortet den Vorschlag:
    "Was die Frührentner freut, belastet das Rentensystem erheblich. Deswegen sollte der Abschlag für einen früheren Renteneintritt teurer werden. Statt aktuell 3,6 Prozent sollte er für jedes Jahr besser auf fünf oder sechs Prozent angehoben werden. Das entlastet das Rentensystem gleich zweifach: Versicherte zahlen länger ein und erhalten Auszahlungen erst später. Dabei geht es nicht darum, Lebensleistungen anzuzweifeln oder dem 63-jährigen Dachdecker seinen wohlverdienten Ruhestand zu rauben. Viel mehr müssen wir uns den demografischen Realitäten stellen. Die Jungen sollten deshalb endlich mehr Druck machen, dass sich SPD und Grüne in Sachen höheres Renteneintrittsalter bewegen – am besten bevor uns ab den 2040ern das System um die Ohren fliegt, weil das Rentenniveau absackt, während die Beiträge steigen."
    Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder) unterstreicht:
    "Nicht ohne Grund ist unser Rentensystem auf drei Säulen aufgebaut. Nur mit der gesetzlichen Rente für später planen und die betriebliche und die private Altersvorsorge ignorieren, das wird nicht aufgehen. Natürlich ist die Idee, möglichst billig an eine möglichst hohe Altersvorsorge zu kommen, eine ganz wunderbare. Bloß ist sie leider utopisch. Wer später einen ähnlichen Lebensstil wie im Erwerbsleben halten möchte, der muss dafür auch investieren."