12. August 2024
Die Wirtschaftspresseschau

In den Meinungsspalten der Wirtschaftsseiten geht es unter anderem um die Pläne der FDP für ein sogenanntes Pro-Auto-Programm.

Ein überdimensionales Schild "Parkplatz" hängt am 29.04.2015 an einer Parkfläche für Pkw in Gera (Thüringen)
Kommentiert werden Pläne der FDP für ein "Pro-Auto-Programm", das u.a. kostenfreies Parken in Innenstädten vorsieht (Symbolbild). (dpa / Jan Woitas)
Mit Blick auf den Bundesverkehrsminister bemerkt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Dass die Experten in Wissings Haus an dem Papier nicht mitgewirkt haben, zeigen die Inhalte überdeutlich. Sie ergeben wenig Sinn. Begleitetes Fahren ab 16, damit Jugendliche früher mobil sind? Ein Bekenntnis zur Formel 1, weil sie den Tourismus stärkt? Deutschlands Autofahrer haben wirklich andere Probleme. Zum Beispiel, einen Parkplatz zu finden. Doch auch hier hat die FDP eine Idee: kostenloses Parken in Innenstädten, weniger Fahrradstraßen und Fußgängerzonen. Was die Partei nicht zu wissen scheint: Beides ist nicht Sache des Bundes, sondern der Kommunen."
Die TAGESZEITUNG meint, klimapolitisch seien die Pläne absolut fahrlässig:
"Schließlich ist es offenkundig, dass mehr Straßen und Parkplätze zu mehr Pkw-Verkehr führen. Und der motorisierte Individualverkehr ist neben dem Güterverkehr auf der Straße mitverantwortlich, dass der Anteil des Verkehrssektors an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland von 13 Prozent im Jahr 1990 auf zuletzt 20 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist. Soll Deutschland also den eigenen Klimazielen zumindest noch einigermaßen nahe kommen, braucht es nicht mehr Parkplätze für Autos, sondern mehr Fußgängerzonen und Fahrradstraßen."
Das HANDELSBLATT geht auf die Absatzrückgänge bei Wärmepumpen ein:
"Die Branche zahlt für ihre Fehleinschätzung. Denn Firmen wie Viessmann, Vaillant, Daikin und Stiebel Eltron haben viel Geld in neue Produktionskapazitäten investiert. Nun stellt sich heraus, dass die Hersteller nicht genügend neue Wärmepumpen verkaufen können, um ihre Investitionskosten wieder zu erwirtschaften und all ihre Mitarbeiter mit der Produktion neuer Geräte zu beschäftigen. Eine Ursache für die problematische Lage ist das Wunschdenken. Und das kann man nicht allein den Herstellern anlasten. Schließlich hatte die Bundesregierung das politische Ziel ausgegeben, ab 2024 rund 500.000 neue Wärmepumpen pro Jahr zu installieren. Tatsächlich erreicht werden dürfte nicht einmal die Hälfte."
Thema in der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG ist die Preisentwicklung beim Olivenöl:
"Um fast die Hälfte hat sich das zum flüssigen Gold gemauserte Lebensmittel verteuert. Die Preise explodieren, die Qualität schmiert hingegen ab. Beide Trends haben eine gemeinsame Ursache: den Klimawandel. Zu wenig Regen in Kombination mit zu hohen Temperaturen. Die Ernteeinträge sind teilweise um über die Hälfte eingebrochen. Hitze, Trockenheit und Schädlinge wiederum verderben die Qualität des kläglichen Rests. Den Preis treiben zudem gestiegene Produktionskosten für Anbau und Ernte."