In Dresden ist heute der Grundstein für die Halbleiterfabrik der taiwanischen Firma TSMC gelegt worden. Das Werk des weltgrößten Auftragsfertigers für Computerchips gilt als Teil der Halbleiter-Strategie der Bundesregierung. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hält die milliardenschweren Subventionen für richtig:
"Fünf Milliarden Euro, damit kann man viele Schulen bauen, Schwimmbäder sanieren oder den Nahverkehr verbessern. Alles sehr sinnvolle Sachen. Doch ein Staat, der das auch in Zukunft noch finanzieren können soll, muss ein wirtschaftlich starker Staat sein. Und dazu gehört, bei Zukunftstechnologien wie Chips nicht abgehängt und komplett abhängig zu sein. Die bis zu fünf Milliarden Euro, mit der der Staat die Ansiedlung eines Werks von TSMC fördern will, sind deshalb gut angelegt. Der Spatenstich dafür an diesem Dienstag sollte Anlass zur Freude und für gesunden Optimismus sein."
Das Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich spürbar verschlechtert. Dazu schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Es ist bedrückend, dass der private Verbrauch nicht in Schwung kommt. Die Deutschen haben den Inflationsschock noch nicht überwunden. Auf kurze Frist verzögert die Konsumflaute die konjunkturelle Erholung. Mittelfristig aber führt mehr Konsum Deutschland nicht auf einen steileren Wachstumspfad. Dazu bedarf es mehr Investitionen, damit mehr Menschen produktiver arbeiten können. Dazu braucht es eine gute Angebotspolitik mit Fokus auf den Sorgen der Unternehmen. Läuft die Wirtschaft rund, konsumieren die Menschen dann schon von allein."
Der Batteriekonzern Varta hat sich mit Gläubigern und Investoren auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Geplant ist ein Schuldenschnitt, zudem verliert Varta seine Börsennotierung. Die Zeitung DIE WELT konstatiert:
"Die Anteilseigner des traditionsreichen Batterieherstellers – darunter vor allem private Kleinanleger – bekommen jetzt eine ganz eigene Lektion erteilt. Nicht die Lektion, auf die falsche Aktie gesetzt zu haben, und deshalb alles zu verlieren. Sondern die Lektion, mithilfe eines fragwürdigen Sanierungsgesetzes eiskalt enteignet zu werden und gegenüber Großaktionären auch noch den Kürzeren zu ziehen. Das Verheerende: der Schaden dürfte nicht auf Varta beschränkt bleiben, sondern könnte den gesamten Aktienmarkt erfassen. Es ist absehbar, dass sich Anleger aus Angst vor weiteren Enteignungen aus finanzschwachen Börsenfirmen zurückziehen. Der Kapitalmarkt, der Firmen eigentlich mit Geld versorgen soll, würde so die wichtige Finanzierungsfunktion verlieren."