29. August 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Ein Thema in den Zeitungen ist die Lage an den Aktienmärkten.

Börsen-Chart
Thema in den Zeitungen: Die Kurse erholen sich (picture alliance/dpa)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt:
"War was? Hatten nicht vor wenigen Wochen die Investoren tatsächlich doch begriffen, wie viel Unheil die Welt bereithält? In Japan rauschten die Kurse abwärts, es konnte nur eine Frage der Zeit sein, wann die Märkte in Europa und Amerika nachziehen würden. Kriege, Krisen, Handelsstreit sorgten plötzlich für das große Zittern, und der nervöse Anleger fragte sich: Ist das jetzt der Crash? Gut drei Wochen später nähert sich der deutsche Leitindex Dax einem neuen Allzeithoch. Alles nur geträumt? Keines der Anfang August als Begründung angeführten Probleme ist gelöst. Der russische Angriffskrieg tobt weiterhin, die Polarisierung zwischen den USA und China verfestigt sich, Rezessionssorgen sind nicht ausgeräumt. Doch damals wie heute stimmt: Die Fundamentaldaten vieler Unternehmen sind intakt, die Geschäftsmodelle auch. Wer gerade als Privatanleger an den Märkten die Nerven behält, ist im Vorteil."
Das STRAUBINGER TAGBLATT nimmt die Lage in Deutschland in den Blick:
"Alles muss darauf hinauslaufen, die private Investitionstätigkeit zu stimulieren. Nur wenn es gelingt, Unternehmen wieder dazu zu bringen, Arbeitsplätze hier zu schaffen anstatt die bestehenden ins Ausland zu verlagern, winken Wachstum, zunehmende Einkommen, kurz der Aufschwung. Was dazu notwendig wäre, ist bestens bekannt: In erster Linie Planungssicherheit beispielsweise in Sachen Energiepreise, ein Steuersystem, das die Unternehmen nicht stärker belastet als ihre Konkurrenten im westlichen Ausland, ein Verwaltungsrecht, das Investoren nicht abschreckt. Jeder Tag, der ohne Entscheidungen in diesen Punkten vergeht, ist ein verlorener."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt zu den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen:
"Allein Thüringen, wo AfD und Sahra Wagenknechts zuwanderungskritisches BSW vor der Landtagswahl in Umfragen zusammen bei 50 Prozent liegen, dürfte durch die demografische Entwicklung in den nächsten zehn Jahren 400.000 Beschäftigte einbüßen. Insgesamt könnten Deutschland Millionen Arbeitskräfte fehlen. Wer bäckt das Brot, baut die Maschinen, kümmert sich um die Alten? Potenzielle Fachkräfte im Ausland abzuschrecken, kommt ökonomisch teuer. Das richtige Signal ist deshalb, die Einwanderung von Arbeitskräften zu ermutigen. Was keine Regierung daran hindert, Straftäter abzuschieben oder bei abgelehnten Asylbewerbern EU-Recht konsequent umzusetzen."