05. September 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Angesichts des schleppenden Absatzes von Elektroautos in Deutschland hat Wirtschaftsminister Habeck neue Steuererleichterungen zur Verkaufsförderung angekündigt.

Ein dunkles Elektroauto mit eingestecktem, schwarzem Ladestecker, parkt zum Aufladen auf einem E-Parkplatz.
Die Bundesregierung plant Steuererleichterungen für E-Autos. (picture alliance / SULUPRESS.DE / Torsten Sukrow)
Dazu heißt es im HANDELSBLATT:
"Die Ironie der Geschichte ist, dass Habeck ausgerechnet eine gerade abgeschaffte Subvention wieder aufleben lässt. Dass auch noch elektrische Oberklasse-Dienstwagen bis 90.000 Euro in den Fördergenuss kommen, birgt politischen Zündstoff."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE führt aus:
"Hektisch wie die Feuerwehr will die Bundesregierung mit weiterem Steuergeld einen Großbrand in der Autoindustrie verhindern. Die Lunte gelegt hat sie selbst – und ihre Vorgängerin. Weil man keine schlüssige Strategie für den Umstieg auf die E-Mobilität formuliert und die Wolkenschlösser der Autobosse von einer langen Zukunft des Verbrenners und der technologischen Überlegenheit deutscher Marken mit der Realität verwechselt hat."
Das Magazin CICERO widmet sich dem umstrittenen Einstieg des MSC-Konzerns bei einem Terminalbetreiber im Hamburger Hafen:
"Der Deal mit MSC ist ein Systemwechsel: Denn die Reederei will bei der HHLA-Holding einsteigen. Als Eigner des Mutterkonzerns wären die Schweizer allen Kunden und den beteiligten Reedereien übergeordnet. Ein solches Ungleichgewicht und Quasimonopol gibt es in Häfen wie Rotterdam nicht. Weil es den Wettbewerb abwürgen und Kunden verprellen könnte."
"Hamburgs Fahrt ins Blaue", titelt ND DER TAG:
"Der rot-grüne Senat in Hamburg verkauft eine Minderheitsbeteiligung am 'Tor zur Welt' an die italienisch-schweizerische Reederei MSC. Zwar ist davon lediglich ein Teil des Hafenumschlags betroffen, und die Stadt bleibt Mehrheitseigentümerin der traditionsreichen HHLA. Wer die Aufregung unter den Beschäftigten des Hafenlogistikunternehmens und in Politik und Gesellschaft verstehen will, muss die Bedeutung des Hafens für Norddeutschland kennen. Der Wohlstand einer der reichsten Städte Europas ist seit der Hansezeit eng mit der Schifffahrt verbunden. Seit 1990 profitiert davon auch die Metropolregion, die bis nach Mecklenburg reicht."
Zum Schluss noch ein Blick in die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen. Die Zeitung kommentiert den Rückzug des langjährigen GDL-Chefs Weselsky:
"Weselsky war nicht nur ein Krawallmacher, sondern auch ein knallharter und durchaus geschickter Verhandler. Sein letzter Erfolg, die schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bei der Bahn, war so etwas wie der tarifpolitische Ritterschlag. Auch wenn Weselskys Kritik an den Bahn-Managern häufig schrill und überzogen war, so hat er doch zu Recht immer wieder auf Missstände und Fehlentwicklungen beim DB-Konzern hingewiesen."