23. September 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem der Autogipfel, zu dem heute Bundeswirtschaftsminister Habeck und die Autoindustrie zusammenkommen.

An einem Autohaus prangt das Logo des Volkswagen-Konzerns - aufgenommen aus dem öffentlichen Raum. Rheda-Wiedenbrück,
Ein Autohaus mit VW-Logo - Autos finden in Deutschland derzeit wenig Absatz. (dpa / picture alliance / Geisler-Fotopress)
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, meint:
"Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln: In der Ampel-Koalition kündigt sich die nächste Rolle rückwärts an. Dieses Mal ist es die E-Auto-Prämie, die vor der Wiedergeburt stehen könnte. Dabei war die doch nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts erst vor wenigen Monaten, nämlich Mitte Dezember, urplötzlich abgeschafft worden, weil kein Geld mehr dafür da war. Geld ist immer noch nicht da, aber inzwischen hat sich der Wind der öffentlichen Meinung gedreht. Denn die Autokrise hat sich, befördert durch den für jeden absehbaren Einbruch der Zulassungszahlen für Elektroautos, derart zugespitzt, dass die Politik dringend nach rasch wirkenden Handlungsmöglichkeiten sucht. Alle Augen richten sich jetzt auf Wirtschaftsminister Habeck. Der muss spätestens heute Farbe bekennen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG kommentiert:
"Alle, die jetzt von neuen Hilfen reden, müssen eine Frage beantworten: Wer soll das bezahlen? Schließlich wurde die jüngste Prämie eingestampft, weil im Haushalt kein Geld dafür da war. Die Mittel dafür sollten von Verbrenner-Fahrern kommen. Konkret heißt das, endlich Benziner und Diesel bei der Zulassung oder der Kfz-Steuer je nach deren CO2-Ausstoß zu bepreisen – andere Länder wie Frankreich oder die Niederlande tun das längst. Wer sich dann noch einen neuen Wagen kauft, der zehn Liter schluckt, sollte auch dementsprechend dafür zahlen."
Die VOLKSSTIMME blickt noch einmal auf den verschobenen Bau des Intel-Werks in Magdeburg:
"Da sich der Unternehmenswert von Intel innerhalb weniger Wochen halbierte, ist der US-Konzern nun ein Übernahmekandidat. Das macht es für Sachsen-Anhalt und Magdeburg nicht einfacher. Wer weiß, wer in einem halben Jahr das Sagen bei Intel hat und wo die Interessen möglicher neuer Eigentümer liegen. Intel, der einstige Halbleiter-Champ, hatte Dank seiner Erfolge und Größe hier enormes Vertrauen erzeugt: Wenn Intel sagt, sie kommen, dann kommen sie. Dieses Vertrauen ist schwer gestört. Und selbst wenn sich Intel-Chef Gelsinger halten sollte, so hat er in seinem Schreiben klar gestellt, dass auf absehbare Zeit Irland Intels Nummer eins in Europa ist. Magdeburg bliebe ohnehin nur die Nebenrolle. Das Land muss aktiv um neue Investoren werben."