01. Oktober 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die Inflation in Deutschland ist im September auf 1,6 Prozent gesunken. Dazu meint die TAGESZEITUNG aus Berlin:

Nahaufnahme einiger Geldscheine, die neben einem Taschenrechner liegen.
Die Inflation in Deutschland ist gesunken. (picture alliance / Zoonar / stockfotos-mg)
"Diese Entwicklung ist gut für die Verbraucher, die unter stark steigenden Preisen leiden. Und schlecht für die AfD. Denn die Rechtsextremen haben die zu starke Inflation genutzt, um gegen die demokratische Konkurrenz und zum Beispiel Klimaschutz zu hetzen. Das wird schwieriger, wenn das als volkswirtschaftlich gesund erachtete Inflationsziel von 2,0 Prozent wieder erreicht ist. Die geringeren Inflationsraten eröffnen mittelfristig auch wieder größere Spielräume für Politik, die etwa im Sinne der Umwelt gestaltet."
Im HANDELSBLATT lesen wir dazu:
"Die sogenannte letzte Meile bei der Inflationsbekämpfung, das ist immer wieder beschworen worden, gilt aus zwei Gründen als besonders schwierig. Zum einen möchte eine Notenbank die Wirtschaft nicht unnötig mit hohen Zinsen einschnüren. Zum anderen ist der Albtraum aller Geldpolitiker ein Szenario, bei dem die Inflation mit Wucht zurückkommt, weil die Notenbank die Zinsen zu früh oder zu stark gesenkt hat. Mit einer deutschen Inflationsrate von 1,6 Prozent, die deutlich unter dem anvisierten Punkt von 2,0 Prozent liegt, ist die Europäische Zentralbank am Ziel."
Zu den Folgen der Wahlen in Österreich für die Wirtschaft hat die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG diese Meinung:
"Die Regierungsbildung wird kompliziert, und sie wird dauern. Für Land und Wirtschaft bedeutet das auf unbestimmte Zeit ein "Weiter wie gehabt". Die reale Wirtschaftsleistung sinkt, die global ausgerichtete Industrie durchläuft eine nicht gekannte Schwächephase. Wohlstand und Lebensstandard werden auf Pump finanziert. Österreich braucht einen harmonischen Vielklang aus mehr wirtschaftlichen Freiheiten, Sozialreformen, staatlichen Investitionen in Infrastruktur statt in den Konsum und mehr Zurückhaltung bei den Staatsausgaben."
Zum Kohle-Aus in Großbritannien schreibt der FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Großbritannien, das Ursprungsland der industriellen Revolution, schaltet sein letztes Kohlekraftwerk ab. Großbritannien will nun eine „Supermacht der sauberen Energie“ werden. Das ist ein lobenswertes Ziel, und die neue Labour-Regierung legt ein beachtliches Tempo bei den Ausbauzielen für Wind- und Solarenergie vor. Fraglich ist allerdings, ob der gleichzeitig verfolgte Kurs zum Neubau neuer Atomkraftwerke dazu passt. Schon das im Bau befindliche Projekt Hinkley Point wird Strom zu einem Preis liefern, der weit über dem der Ökoenergien liegt. Wenn es gut gemacht wird, kann das deutsche Modell, das Atom- und Kohleausstieg kombiniert, günstiger sein."