21. Oktober 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die STUTTGARTER ZEITUNG blickt auf den heute beginnenden Digitalgipfel. Das Entwicklungsdefizit im Digitalen werde zum Standortnachteil:

Digital generierte Personen die durch ein Labyrinth aus interaktiven Seiten und Anzeigen und Ankündigungen laufen. Die Illustration ist in blau gehalten.
Digitalgipfel der Bundesregierung findet am 21. und 22. Oktober in Frankfurt am Main statt. (Getty Images / Andriy Onufriyenko)
"Dafür gibt es strukturelle und bürokratische Gründe. Das föderale System, in dem jedes Bundesland und manchmal auch einzelne Kommunen eigene Regeln und Abläufe kultivieren, erweist sich hier als Fortschrittshemmnis. Aber auch der deutsche Perfektionismus bei der Komplexität einzelner Verwaltungsakte und besonders ehrgeiziger Datenschutzauflagen erleichtern die Transformation nicht gerade. So kann sich eine Wirtschaftsnation auch selbst ins Museum befördern."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kommentiert Prognosen zu einem Wahlsieg von Kamala Harris in den USA und den Folgen für die deutsche Wirtschaft:
"Die anvisierten 0,14 Prozentpunkte Wachstum, die ein Harris-Sieg womöglich bedeuten, stehen auf äußerst wackligem Boden. Zum einen ist fraglich, ob Harris die Beziehungen zu Deutschland so wichtig sind wie Biden. Zum anderen sind Prognosen keine Garantien. Selbst Konjunkturexperten geben offen zu, dass ihre Berechnungen 'eigentlich immer' daneben liegen, ein paar Zehntel Abweichung also üblich seien. Der Wunsch nach positiven Effekten könnte an der Realität scheitern."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG befasst sich mit dem bevorstehenden BRICS-Gipfel:
"Still und leise ist mit den Schwellenländern der BRICS ein politischer Machtfaktor herangewachsen. In diesen Tagen halten sie im russischen Kasan ihr Jahrestreffen ab. Der Westen muss keine Angst vor den BRICS haben. Aber er sollte die augenscheinliche Attraktivität des antiwestlichen Klubs nicht so einfach auf sich beruhen lassen. Er könnte für eine bessere Einbeziehung des globalen Südens in internationale Wirtschaftsorganisationen sorgen. Nicht zuletzt die EU muss eine Antwort im Umgang mit Staaten Asiens, Afrikas und Südamerikas finden, die am Handel mit innovativen und zahlungskräftigen westlichen Ökonomien interessiert sind, es aber leid sind, bevormundet zu werden."
Und zum Ende noch ein Kommentar des HANDELSBLATTS zur wahrscheinlich geplatzten Staatsbürgschaft für den Flugtaxi-Entwickler Lilium:
"Was wir erlebt haben, ist ein würdeloses Theater, in dem sich alle Seiten nicht mit Ruhm bekleckert haben. Die Politik hat das Thema in koalitionsinternen Stellungskämpfen kaputt geredet. Lilium wiederum hat kommunikativ so schwere Geschütze aufgefahren, dass man die Politik am Ende eher verschreckt als für sich gewonnen hat. Wer Deutschland Hochtechnologien nach vorn bringen will, muss auch bereit sein, im Zweifel eine Bürgschaft abschreiben zu müssen. Ordnungspolitisch nach dem Lehrbuch zu verfahren, wird nicht funktionieren."