01. November 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem die geplante Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair Engineering durch den Münchner Siemens-Konzern.

Vor dem Gebäude wehen Flaggen mit dem Schriftzug "Siemens".
Die Zentrale des Siemens-Konzerns in München (Archivbild) - ein Thema in den Wirtschaftskommentaren ist die geplante Übernahme der US-Softwarefirma Altair. (www.imago-images.de)
Die WIRTSCHAFTSWOCHE führt aus:
"Der Kauf ist mit 10,6 Milliarden Dollar zwar teuer, reicht an jene 16,4 Milliarden Dollar aber nicht heran, die Siemens‘ Medizintechnik-Tochter Healthineers 2020, nur kurz nach der Abspaltung vom Mutterkonzern, für den US-Krebsspezialisten Varian bezahlte. Wichtiger aber noch ist etwas anderes: Das Kaufen und Verkaufen, es gehört seit jeher zum Geschäftsmodell von Siemens – zum Inbegriff all dessen, was diese deutsche Industrie-Ikone schlechthin über die Jahre so erfolgreich gemacht hat."
Die BÖRSEN-ZEITUNG glaubt:
"Altair ist für Siemens ein Zugewinn, wenngleich diese Akquisition erst beweisen muss, dass sie sich auch finanziell auszahlt. Klar ist aber: Simulationstools stehen am Beginn eines Siegeszuges. Sie werden bald in vielerlei Industrien weit über die klassischen Anwendungsbereiche Automobil oder Luftfahrt eingesetzt werden. Die Nachfrage dürfte stark steigen, zumal künstliche Intelligenz den Einsatz der Tools vereinfacht. Wer schnell und kompetent ist, wird in diesem Markt reüssieren."
Mit Blick auf die Debatte über die Zukunft von VW verweist die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG auf die Lage bei der Konzerntochter Skoda:
"Mit ihren Modellen stehen die Tschechen nicht nur im Wettbewerb mit Renault, Peugeot und Co, sondern nagen auch an Marktanteilen konzerneigener Autos wie VW-Golf oder Passat. Das Ringen um Werksschließungen und Entlassungen in Deutschland heizt den Kampf an. Tatsächlich kann VW von Skoda lernen, vor allem Flexibilität und Unternehmergeist. Es ist nicht nur das Geschäft mit vergleichsweise günstigen Autos, in dem der Wettbewerb um Kunden zunimmt. Auch Premiummarken wie Audi, Mercedes oder BMW spüren, dass sich Käufer in vielen Märkten zurückhalten und dass das E-Auto-Geschäft nicht anzieht wie erhofft. Während westeuropäische Werke der Autoindustrie mit schwacher Auslastung kämpfen, stehen osteuropäische Standorte stabiler da. Arbeitskosten sind dort viel niedriger. Auch Zulieferer verlagern Produktion dorthin."
Die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde geht ein auf die steigenden Kfz-Versicherungsprämien:
"Was die Versicherungskonzerne verschweigen: Ihre Kfz-Sparten sind seit Jahren hochgradig defizitär. Der Verlust der Autoversicherer summierte sich im vergangenen Jahr auf 3,2 Milliarden Euro. In keinem Bereich von Versicherungen ist der Konkurrenzkampf so hoch wie in der Kfz-Sparte. Aus Sicht der Kunden empfiehlt es sich, den Konkurrenzdruck der Anbieter für sich zu nutzen und zu vergleichen."