Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN schreiben zum Allzeithoch des DAX:
"Ein Hauptgrund für die allgemeine Börseneuphorie rund um den Globus ist in den USA zu finden. Mit dem Sieg Donald Trumps bei den Präsidentschaftswahlen wurde an der Wall Street, also im US-Finanzzentrum, die Hoffnung auf ein goldenes Zeitalter der amerikanischen Wirtschaft geweckt. Trumps Versprechungen, die von Steuersenkungen über weniger Regulierung bis zu hohen Zöllen auf Importe reichen, haben bei den Anlegern Fantasien von anhaltenden Gewinnen der Konzerne geweckt."
Auch der MÜNCHNER MERKUR sieht die Ursache des Rekords im Ausland:
"Von Jubelgesängen auf die deutsche Wirtschaft ist trotz des Dax-Rekords abzusehen: Das bisherige Jahresplus von starken 19 Prozent war nur möglich, weil die deutschen Großkonzerne über 80 Prozent ihrer Umsätze im Ausland erwirtschaften, wo die Politik bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geschaffen hat. Für die Dax-Riesen ist der US-Markt, wo sie 22 ihres Umsatzes machen, sogar wichtiger als der heimische. Zum Vergleich: Der MDax der mittelgroßen, stärker auf den kriselnden deutschen Markt konzentrierten Unternehmen, unter ihnen viele kriselnde Autozulieferer, weist dieses Jahr ein Minus von 3 Prozent auf."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU blickt auf die Baubranche und den abgesagten Wohnungsgipfel mit Kanzler Scholz:
"Stattdessen soll nur ein kleineres Treffen von Bauministerin Klara Geywitz mit den Verbänden, die dem Bündnis bezahlbarer Wohnraum angehören, stattfinden. Letztere winken bereits ab. Denn die Verlängerung der Mietpreisbremse – man mag sie für hilfreich halten oder auch nicht – wird keine Mehrheit im Bundestag finden. Eine Lösung für das Problem verspricht sowieso nur eines: Bauen. Dafür müsste der Staat vorangehen und massiv investieren – und zwar in den sozialen Wohnungsbau. Das fordern auch die Verbände. Doch ohne Haushalt kein Investitionsprogramm. Das Treffen mag also ein Versuch sein, vor den Wahlen noch etwas zu bewegen, doch bereits jetzt ist klar: Der Wohnungsbau wird ein Thema für den Wahlkampf."
Und zum Schluss noch eine Stimme aus der NÜRNBERGER ZEITUNG. Sie befasst sich mit der Forderung von FDP-Chef Lindner, Deutschland müsse "ein bisschen mehr Milei oder Musk wagen":
"Milei ist kein Liberaler, jedenfalls nicht im deutschen Verständnis, sondern ein radikaler Libertärer, ein Staatsverächter. So weit ist die FDP nicht, wird sie, wenn sie gut beraten ist, auch nicht kommen. Weil damit in Deutschland kein politischer Blumentopf zu gewinnen ist. Und weil Disruption in Staat und Gesellschaft auch verbrannte Erde hinterlassen kann."