Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf betont, viele Beschäftigte seien in Sorge:
"4.000 Stellen will der Autoriese in Europa streichen, davon allein 2.900 in Deutschland. Auf Einladung der Gewerkschaften kommt der Kanzler und fordert eine neue Verkaufsförderung für Elektroautos, die bestenfalls europaweit funktionieren soll. Scholz dürfte genauso wie den anwesenden Beschäftigten klar sein, dass man darauf wohl sehr lange warten müsste. Und doch ist es eine solche Prämie, die die Ford-Beschäftigten als Forderung von Scholz hören wollen. Und der Förderansatz des Kanzlers wäre richtig, mit Vorgaben zur Klimabilanz billige China-Autos davon auszuschließen. Doch de facto kann Scholz bei Ford wenig anbieten, denn er hat eigentlich kein Geld für eine neue Förderung."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER findet:
"Die Ideen einer EU-weiten, einheitlichen Förderung entweder für Käufer oder direkt an die heimische Industrie sind grundsätzlich nicht schlecht. Würden sie doch parallel die hier ansässigen Autobauer stützen und die chinesischen Hersteller schwächen. Denn deren Modelle kommen bereits von Peking finanziell unterstützt auf den europäischen Markt und konnten zudem lange vom Umweltbonus profitieren. Und Europa könnte sich nach außen als starker einheitlicher Markt behaupten."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem der DONAUKURIER aus Ingolstadt gehört, verweist auf hohe Energie- und Produktionskosten:
"Dieses deutsche Kernproblem muss in Berlin gelöst werden, nicht in Brüssel - zumal ohnehin fraglich scheint, ob ein neues Prämien-Strohfeuer wirklich der nachhaltigste Weg zur Autowende ist. Wichtiger wären verlässliche Rahmenbedingungen, stabile Strompreise und eine bessere Ladeinfrastruktur. Den Rest muss der Markt regeln."
Thema in der WIRTSCHAFTSWOCHE ist der Beschluss des Vorstands von Continental, bis Ende 2025 den Geschäftsbereich Automotive abzuspalten:
"Nur weitgehend schuldenfrei hätte die Autosparte eine Chance an der Börse. Das aber bedeutet: Die Verbindlichkeiten müssten bei Alt-Conti bleiben, im Wesentlichen also bei der Reifensparte. Selbst wenn all das zusammenkommen sollte, bleibt ein operatives Risiko. Dass die Autosparte tatsächlich aus sich heraus profitabel operieren kann, muss sie erst noch beweisen - es dürfte alles andere als einfach werden. Der Gegenwind weht kräftig derzeit angesichts erodierender Absatzzahlen bei Neuwagen und erstarkenden chinesischen Wettbewerbern."