
In der SÜDWEST PRESSE aus Ulm lesen wir dazu:
"Direkt von Berlin nach Paris oder Amsterdam! Oder von München nach Venedig! Klingt toll, ist es auch, bleibt aber für die meisten Reisenden ein Luxusangebot. Wichtiger ist der Bahn-Alltag in Deutschland. Der ist von Verspätungen und Zugausfällen geprägt. Nachdem die sogenannte Riedbahn zwischen Frankfurt am Main und Mannheim generalsaniert wurde, fürchten die Nutzer des pünktlichen Ersatzverkehrs das zurückkehrende Bahnchaos. Aber man muss nicht alles schlechtreden."
Der WESER-KURIER aus Bremen stellt fest:
"Das Konzept der Generalsanierung mit der Komplett-Sperrung der Strecke scheint aufgegangen zu sein. Zum Vergleich: Im laufenden Betrieb hätten die Bauarbeiten acht Jahre gedauert. Insofern darf man Volker Wissing, der als erster Bundesverkehrsminister nach vier tatenlosen Vorgängern aus der CSU die Probleme der Bahn tatsächlich systematisch bekämpft hat, diesen Erfolg durchaus zuschreiben."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG kritisiert die zum Teil spürbar gestiegenen Preise:
"Die Deutsche Bahn hat sich nicht etwa dadurch zu einer der meist verachteten Institutionen des Landes entwickelt, weil sie bisweilen hinter ihren Versprechungen zurückbliebe. Das passiert jedem: Scheitern ist menschlich. Was man der Bahn so schwer verzeiht, ist etwas anderes: dass das Unternehmen den eigenen Unzulänglichkeiten seit Jahr und Tag diese freche Gleichgültigkeit entgegenbringt, die sich nur aus dem Selbstverständnis eines Quasi-Monopolisten erklären lässt. Dass die Bahn jetzt, am Ende eines weiteren Pannenjahres, auch noch derart drastisch ihre Preise erhöht, teilweise um 5,9 Prozent - zum Vergleich: die Inflation liegt derzeit bei 2,2 Prozent, was schon belastend genug ist - fügt dieser Haltung eine weitere empörende Facette hinzu."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN werfen einen ganz anderen Blick auf die Preisgestaltung:
"Der Zug kann eine echte Alternative zum Flugzeug sein – wenn er denn zuverlässig ist. Rechnet man zwischen Berlin und Paris die Fahrt zum Flughafen, Wartezeiten, Sicherheitskontrollen und Transfers zusammen, beträgt die Reisezeit etwa sechs Stunden. Mit dem Zug sind es acht, die Zeitersparnis beim Flieger minimal. Zudem erlaubt der Zug Gepäck ohne Grenzen: Alles, was man tragen kann, reist mit – im Gegensatz zu Flügen, die oft nur Handgepäck umfassen. Hin- und Rückflug mit Gepäck kosten schnell 230 Euro. Die Direktverbindung mit dem Zug gibt es ab 140 Euro retour."