Dazu schreibt das STRAUBINGER TAGBLATT:
"Versuche, den Staat zu einer Bürgschaft von 100 Millionen Euro zu bewegen, waren zuvor gescheitert. Nachträglich betrachtet war das gut so. Denn Innovationen und Staatsengagement passen - jedenfalls bei uns - nicht gut zusammen. Besser ist es, wenn der freie Markt entscheidet, ob eine Technologie Zukunft hat oder nicht. Es ist stets kein gutes Zeichen, wenn kein privater Investor ein Zukunftsprojekt unterstützen mag. Das heißt freilich nicht, dass der Staat sehenden Auges zusehen sollte, wenn vielversprechende Technologien von autoritär regierten Ländern aufgekauft werden."
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, kritisieren:
"Die Bundesregierung bremste und mäkelte, dass sich die Reise mit dem E-Flieger eh einmal nur Reiche leisten könnten. Sowas bräuchten wir nicht. Für andere Prestigeobjekte war indes Geld da. Nun haben sich doch Investoren gefunden, die an die Vision von Lilium glauben und wissen, dass es eines sehr langen Atems bedarf, eine völlige Neuheit auf dem Markt durchzusetzen. Und ja, es kann auch schiefgehen. Bei allem Glück, das man Lilium wünschen möchte, bleibt die Hoffnung für den Standort Deutschland und Bayern, dass Lilium im Erfolgsfall nicht in Märkte wie USA oder anderswo abgezogen wird, weil dort Geld vorhanden und Innovation willkommen ist."
Nach dem folgenschweren Schiffsunfall auf der Mosel fordert die saarländische Ministerpräsidentin Rehlinger einen zügigen Ausbau aller deutschen Moselschleusen. Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht eine größere Dimension:
"Der Ausnahmezustand an der Mosel ist nur einer von vielen Weckrufen zur Sanierung der Verkehrswege, wenn auch der bislang lauteste. Die an vielen Stellen bröckelnde deutsche Infrastruktur wird auch für andere Länder zum Problem. Die Elbe ist Tschechiens einziger Wasserweg zu den Meereshäfen, ebenso wie die Mosel für Luxemburg oder die Industrie in Lothringen die einzige Verbindung zu den internationalen Rohstoffmärkten darstellt. Schiffstransporte von Erzen oder Brennstoffen lassen sich nur sehr begrenzt auf Straßen oder Schienen verlegen. Deutschland hat als drittgrößte Wirtschaftsnation seine Infrastruktur lange für eine Selbstverständlichkeit gehalten und ihr zu wenig Beachtung geschenkt. Stets hatte die Infrastruktur zu funktionieren, was das Zeug hielt. Und das tat sie. Jetzt aber braucht sie selbst etwas mehr Liebe, auch zum Detail. Daher muss präventiv investiert und ertüchtigt werden, nicht immer erst dann, wenn etwas passiert."