Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt dazu:
"Die von der CDU geplante Reform des Bürgergelds - hin zu einer Neuen Grundsicherung - erinnert an Gerhard Schröders Konzept vom 'Fördern und Fordern', damals 'Hartz IV' genannt. Insofern ist das Anknüpfen nur konsequent: Wer in Zeiten hoher Beschäftigung arbeiten kann, aber nicht will, für den müssen Leistungen gesenkt oder gestrichen werden. Auch ist darüber nachzudenken, ob die Höhe der Stütze nicht generell zu hoch ist. Die Steuerpläne der CDU gehen ebenfalls in die richtige Richtung, schwach ist indes, dass sie keine Vorschläge zur Stabilisierung der Sozialsysteme unterbreitet."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz meint:
"Die Union wird jetzt unterscheidbar; der Kurs ist durchaus ein deutlich anderer als etwa der der SPD und der von Robert Habeck. Darum geht es. Die 'Agenda 2030' untermauert den angestrebten Politikwechsel. Bleibt die Frage, mit wem die Union zum Beispiel die Abschaffung des Bürgergeldes umsetzen will; da bliebe eigentlich nur die schwächelnde FDP. Und reichlich vage ist die Gegenfinanzierung der Agenda, die etwa spürbare Steuersenkungen für Unternehmen vorsieht."
Als letzte der sechs großen US-Banken ist auch JPMorgan aus der von der UNO angestoßenen Klima-Allianz der Branche ausgestiegen.
Das HANDELSBLATT findet:
"Das ist ein ganz schlechtes Signal, und zwar unabhängig davon, für wie wirksam man derartige Allianzen hält. Es zeigt, dass die Banken, ähnlich wie zum Beispiel Facebook, wo Lügen künftig von der Meinungsfreiheit gedeckt sind, sich der Politik unterwerfen. Wenn die Politik die Unternehmen aktiv daran hindert, sich um soziale und ökologische Themen zu kümmern, und selbst Giganten wie JP Morgan in die Knie zwingt, dann sind das im wahrsten Sinne des Wortes perverse, also verdrehte Verhältnisse."
Und die WIRTSCHAFTSWOCHE bemerkt:
"Klimaschutz gelingt langfristig nur, wenn er sich lohnt – oder umgekehrt, wenn sich Investitionen in klimaschädliche Geschäftsmodelle nicht mehr rechnen. Dabei sind US-Banken entscheidend. Sie können mitentscheiden, ob ein Umstieg von fossiler Welt in erneuerbare Technologien gelingt. So lange es kein internationales Regime gibt, das auf die 'Verschmutzung' mit Kohlendioxid einen Preis erhebt, so lange braucht es Selbstverpflichtungen wie die der Vereinten Nationen. Diese werden wirkungslos, wenn maßgebliche Akteure aussteigen und wieder auf kurzfristig rentablere Einsätze gehen."