Mit Blick auf drohende Strafen seitens der EU-Kommission mahnt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG, die Branche stehe
"wegen der hohen Energiepreise unter Druck und muss investieren, um den - zum beträchtlichen Teil selbst verschuldeten - Rückstand in der Elektromobilität gegenüber China aufzuholen. Nun rächt es sich, dass die EU die Autoindustrie mit den aufs Gramm genauen CO2-Ausstoßzielen in ein enges Korsett gesteckt hat. Das lässt ihr zu wenig Luft zum Atmen, obwohl sich nicht nur die geopolitische Situation drastisch verändert hat. Es ist Ergebnis einer seit Jahren verfehlten EU-Klimapolitik, die auf kleinteilige Vorgaben statt CO2-Preise setzt. Die Autobranche weiß seit sieben Jahren, dass sich die Ziele 2025 verschärfen. Sie hatte viel Zeit, sich vorzubereiten."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht ein auf den brasilianischen Flugzeugbauer Embraer, der erst 2030 mit eigenen Jets für die Kurz- und Mittelstrecke dem Duopol Airbus und Boeing Konkurrenz machen will:
"Das Bremsmanöver ist nachvollziehbar, aber eine schlechte Nachricht. Es zeigt das Ausmaß der Probleme, mit denen alle Flugzeughersteller derzeit zu kämpfen haben. Die Lieferketten sind auch fast fünf Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie und mehrere Jahre nach ihrem Ende ein einziges Durcheinander. Das merken die Konzerne jeden Tag in der aktuellen Produktion, in der überall kleine und große Teile fehlen. Embraer trifft die Lieferanten-Krise genauso. Gerade erst musste das Unternehmen seine Produktionsziele für 2024 einkassieren. In dieser Lage ein milliardenteures Entwicklungsprogramm zu starten, wäre trotz guter Nachfrage der Fluglinien sehr riskant."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE äußert sich zu Tesla-Chef Elon Musk, der seit einigen Wochen massiv Wahlwerbung für die AfD macht:
"Schon im vergangenen Jahr ging der Absatz der einst gehypten amerikanischen Elektroautos in Deutschland deutlich zurück. Setzt sich der Trend fort, schädigt sich der Tesla-Boss wirtschaftlich selbst. Das ist eine masochistische Strategie für einen Firmen-Chef. Unternehmer sind meist so klug, öffentlich keine extremen politischen Positionen zu beziehen, weil sich das negativ auf den Absatz ihrer Produkte auswirken kann. Und viele Manager haben sich hierzulande gegen die AfD positioniert, allen voran Siemens-Legende Joe Kaeser und Schrauben-König Reinhold Würth, deren Worte nach wie vor Gehör finden. Die AfD will zurück zum Verbrenner, zurück in die schlechte, alte Zeit. Musk müsste sich für Alice Weidel schämen statt sie zu hofieren. Er verbrennt die Reputation von Tesla."