Im REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER ist die Rede von einem heißen Eisen, das Robert Habeck im Wahlkampf anfasse.
"Daran kann man sich leicht die Finger verbrennen. Vermutlich hat er den Millionär im Blick, der von seinen Aktienerträgen ein Leben in Saus und Braus führen kann und dafür keine Sozialabgaben entrichtet. Doch die Zeche dieser Idee der Grünen zahlen nicht die Superreichen, sondern kleine Sparer, die am Kapitalmarkt für den Lebensabend vorsorgen wollen und dann im Alter zur Kasse gebeten werden. Der Gutverdiener ist hingegen durch die Beitragsbemessungsgrenze geschützt."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE bezeichnet den Vorschlag als Affront:
"Erstens, weil Anleger fortan doppelt Sozialversicherungsbeiträge zahlen müssten, auf ihr Gehalt und auf Kapitalerträge. Zweitens, weil die meisten Krankenkassen in diesem Jahr ihre Zusatzbeiträge anheben und Arbeitnehmer ohnehin schon deutlich stärker belastet werden. Und drittens, weil sie dadurch in dem eingeschränkt würden, was sie über die Börse versuchen: fürs Alter ein Polster anzusparen. Die meisten Anleger sind nämlich keine Zocker, sondern sparen am Kapitalmarkt für die Rente. Habecks Vorschlag würde dazu führen, dass die private Vorsorge am Kapitalmarkt für Anleger unattraktiver wird. Das ist fatal."
Zum Thema Alterssicherung titelt die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf: "Das große Wegducken in der Rentenpolitik" und schreibt:
"Eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung ist es, mit dem demografischen Wandel umzugehen. Zum einen muss Ersatz gefunden werden für all die Babyboomer, die nun in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen und eine Lücke in Betrieben und Verwaltungen reißen. Zum anderen muss die Finanzierung auf neue Füße gestellt werden, weil die gesetzlichen Renten so auf Dauer nicht zu finanzieren sind, will man die Beitragszahler nicht überfordern. Die Programme der Parteien zur Bundestagswahl verheißen in ihren Titeln viel Aufbruch, doch in der rentenpolitischen Substanz sind sie durchgängig eine Enttäuschung. Es wird das Blaue vom Himmel versprochen - Grüne und SPD wollen das Rentenniveaus bei 48 Prozent halten, die AfD will es gar erhöhen und das Bündnis Sahra Wagenknecht verspricht gleich eine Mindestrente von 1500 Euro. Wie das alles finanziert werden soll, lassen sie offen."