20. Januar 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Eines der Themen in den Wirtschaftskommentaren ist die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums, die heute in Davos beginnt.

Das Logo des Weltwirtschaftsforums in Davos auf einer Fensterscheibe
Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist auch Thema in den Wirtschaftskommentaren. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Markus Schreiber)
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU hebt hervor, dass das Weltwirtschaftsforum lange als Symbol des Neoliberalismus gegolten habe.
"Bereits die Corona-Pandemie ließ diesen Konsens bröckeln. Es folgte die Re-Regulierung des Weltmarktes durch Zölle, Sanktionen, Exportverbote und Industriepolitik. Der Start des diesjährigen Weltwirtschaftsforums fällt auf den Tag der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident. Ob die neoliberale Ideologie damit tatsächlich tot ist, darüber lässt sich streiten. Ihre zentralen Säulen aber haben an Geltungskraft verloren, insbesondere die Idee eines freien Welthandels, der zu allgemeinem Wohlstand führt. Inzwischen wird der Weltmarkt fragmentiert, die einzelnen Blöcke kämpfen mit Zöllen, Industriepolitik und Sanktionen um ihre Anteile."
"Der Geist von Davos, der die Weltwirtschaft bis heute maßgeblich prägt, ist bedroht wie nie",
befürchtet auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
"Dieser Geist basierte jahrzehntelang auf gemeinsamen Überzeugungen in all jenen Staaten, die man 'den Westen' nannte. Der Dreiklang aus Freiheit, Marktwirtschaft und Rechtsstaat bewirkte Wachstum und Wohlstand, vor allem auch in Amerika. Trump stellte diesen Dreiklang schon in seiner ersten Amtszeit infrage. Nun, bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus, sind die USA nicht mehr die Weltmacht, die die Ideale von Davos vertrat, sondern eine Art Disruptor, der genau diese Ideale attackiert."
Für die Zeitung steht darum fest:
"Der EU-Binnenmarkt ist die größte Freihandelszone der Welt. Es gilt, diese zu wahren."
Die BERLINER ZEITUNG geht auf die wirtschaftlichen Folgen der Maul- und Klauenseuche ein und zieht auch eine Verbindung zur Grünen Woche in Berlin.
"Die harten Maßnahmen in Brandenburg haben die Ausbreitung von MKS bislang verhindert, aber selbst wenn es ein Einzelfall bleibt, dauert es bis in den Sommer, ehe Deutschland wieder als MKS-frei gilt und Importverbote fallen. Es wird hart für die Branche, Jobs sind in Gefahr. MKS und die Grüne Woche sind der perfekte Anlass für Debatten über unsere Ernährung, über die Probleme der Bauern und der Lebensmittelfabriken, über Monopolisierungen und Preisdiktate der Handelsketten oder über Massentierhaltung. Denn die MKS-Zahlen zeigen: Nur 0,8 Prozent der Schweine werden bio gehalten, aber die 'Tierfabriken' wachsen. Auch wenn das nicht nur die Teilnehmer der 'Wir-haben-es-satt'-Demo in Berlin am Sonnabend gern anders hätten."