Der britische ECONOMIST schreibt, Investoren und Diplomaten seien erleichtert gewesen, dass Trump nicht direkt am ersten Tag Zölle auf sämtliche Importe verhängt habe.
"Aber man darf sich nicht täuschen: Der Mann hat erklärt, dass Zölle das schönste Wort im Wörterbuch sind - und er ist fest entschlossen, die Schutzmauern hochzuziehen. Für ihn sind Zölle ein einfaches Mittel, um mehrere Ziele zu erreichen: das Handelsdefizit der USA verringern, die eigenen Produktionskapazitäten wiederherzustellen und der Regierung ordentlich Einnahmen zu verschaffen. Doch dabei liegt er in jeder Hinsicht falsch."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG fährt fort, es gebe zum Beispiel rechtliche Bedenken.
"Laut amerikanischer Verfassung hat der US-Kongress das Privileg, den Handel mit anderen Nationen zu regeln. Der Präsident kann zwar auch Zölle erlassen, aber wenn diese umfassend und von Dauer sein sollen, braucht er die Zustimmung der Abgeordneten. Daneben besteht die sehr reale Gefahr, dass Zölle die US-Wirtschaft schwächen. Ökonomen warnen fast einstimmig, dass Unternehmen die Einfuhrabgaben an die Verbraucher weitergeben würden. Die Folge: höhere Preise und eine gestiegene Inflation."
Das HANDELSBLATT nimmt Trumps Verhältnis zur EU in den Blick.
"Europa kann selbstständig weder seine Sicherheit noch seine Energieversorgung garantieren. Ohne die stabilisierende Nachfrage aus den USA würde die wachstumsschwache EU-Wirtschaft noch tiefer in die Krise rutschen, ohne die Dienste amerikanischer Tech-Konzerne würde die europäische Alltagskommunikation zusammenbrechen. Alle vier Abhängigkeiten – die sicherheitspolitische, die energiepolitische, die ökonomische und die technologische – wird Trump zu nutzen wissen".
Nun noch zu einem anderen Thema. Die FREIE PRESSE aus Chemnitz befasst sich mit den deutschen Rüstungsexporten.
"Russland führt einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Der Nahe Osten ist in Aufruhr, und in Asien sorgen sich viele vor Chinas aggressiver Außenpolitik. Angesichts dieser Weltlage wächst der Bedarf vieler Länder, ihre Armeen besser auszustatten. Deswegen ist es auch keine Überraschung, dass die deutschen Rüstungsexporte 2024 einen neuen Rekordwert erreicht haben. 13,3 Milliarden Euro betrug der Wert der verkauften Waffen und Ausrüstung. Es wäre natürlich wünschenswert, dass die Staaten ihr Geld in Infrastruktur, Forschung, Bildung oder das Gesundheitswesen investieren könnten. Doch die Realität sieht eben anders aus. Daher ist der Rüstungsrekord auch kein Skandal. Er ist eine Folge der Weltlage."