Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG notiert:
"Handelskrieg, das klingt immer so martialisch. Aber wie soll man es sonst nennen, wenn die USA ihre beiden wichtigsten Wirtschaftspartner Mexiko und Kanada mit Zöllen von 25 Prozent attackieren? Es ist verständlich, dass die angegriffenen Länder mit Gegenzöllen reagieren, was für Amerikas Wirtschaft durchaus problematisch werden kann. Und es ist verständlich, dass das mit zehnprozentigen Zöllen belegte China vor die Welthandelsorganisation ziehen will. Es bleiben ihnen auch wenig Alternativen, besonders weil Trump offenbar alle Versuche der Deeskalation abgeblockt hat."
In der F.A.Z. ist zu lesen:
"Die Zölle zeigen wieder, dass Trump zwischen Freund und Feind nicht unterscheidet: Die beiden Nachbarländer Mexiko und Kanada sind Amerika durch ein Freihandelsabkommen eigentlich eng verbunden, Kanada ist zudem NATO-Mitglied. China dagegen ist ein strategischer Rivale. Nach den Regeln der klassischen Machtbalancepolitik müsste Trump eigentlich Verbündete gegen Peking gewinnen, statt sie vor den Kopf zu stoßen. Aber so tickt der Präsident nicht, und dafür wurde er auch nicht gewählt. Die Amerikaner wollten einen Mann im Weißen Haus, der die Interessen des Landes mit der Brechstange verfolgt."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU blickt voraus:
"Zuerst trifft es jetzt Kanada, Mexiko und China, schon bald könnte auch die Europäische Union an der Reihe sein: Europa braucht angesichts der Drohungen von US-Präsident Trump mit hohen Strafzöllen dringend Geschlossenheit. Es ist eine Wahnsinnsaktion, bei der es langfristig nur Verlierer geben kann. Der US-Präsident will die drei größten Handelspartner der USA mit zusätzlichen Zöllen abstrafen und damit, wie er sagt, erreichen, dass weniger Menschen und Drogen in die USA gelangen. Fachleute warnen, dass dadurch vor allem die Preise für US-Verbraucherinnen und -Verbraucher deutlich steigen werden. Donald Trump hatte seinen Wählerinnen und Wählern eigentlich das Gegenteil versprochen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder vermerkt:
"Trump dürfte Geschäftsmann genug sein, um die Logik des internationalen Handels zu verstehen. Er ist aber auch Spieler genug, um die Grenzen auszuloten. Sein Kalkül lautet, dass kein Staat der Welt es sich leisten kann, auf den US-amerikanischen Markt zu verzichten. Er wähnt sich deshalb am längeren Hebel. Völlig absurd ist das nicht, jedoch hochriskant, auch für seine eigene Wählerschaft, die zuallererst und am meisten unter einem protektionistischen Handelsregime zu leiden haben wird."