04. Februar 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Die Kommentare befassen sich unter anderem mit den von US-Präsident Trump angedrohten Strafzöllen und der Sorge um einen internationalen Handelskrieg.

Nahaufnahme von US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Trump hat der EU wiederholt mit Strafzöllen gedroht. (AFP / MANDEL NGAN)
Die LAUSITZER RUNDSCHAU schreibt:
"Mit seiner Drohkulisse gegen Waren aus Mexiko, Kanada und China hat der US-Präsident gezeigt, was auch der EU blühen kann: eine Vergeltung dafür, dass europäische Produkte in den USA gefragter sind als US-amerikanische in Europa. Die EU-Kommission wird wohl mit gezielten Gegenzöllen reagieren. Aber diese taktischen Gegenmaßnahmen werden kaum ausreichen, um die Folgen für die europäische Wirtschaft abzumildern, die ihre Produkte in den USA künftig teurer verkaufen muss."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG notiert:
"Trump setzt die Zölle unverblümt als Machtinstrument ein und verabschiedet sich damit vollends aus der internationalen Handelsordnung. Der EU bleibt nichts anderes übrig, als Trumps Sprache zu sprechen: sich selbst starkreden, Angebote machen und mit Gegenzöllen drohen."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER warnt:
"Auch wenn man Menschen wie Trump am besten mit Stärke begegnet, ist hier durchaus Vorsicht geboten. Zölle verteuern Waren, Dienstleistungen und Vorprodukte für die ohnehin angeschlagene Industrie in Deutschland und Europa. Wenn die Zölle an die Verbraucher weitergegeben werden, heizt das die Inflation in Europa an, die gerade erst wieder in den Griff bekommen wurde."
Der MÜNCHNER MERKUR betont:
"Ein Zollkrieg schadet allen, auch den US-Verbrauchern, in Form höherer Preise und in der Folge höherer Zinsen. Doch wahr ist leider auch: Trump sitzt am längeren Hebel. Europa braucht die USA als Absatzmarkt und Schutzschild gegen Russland mehr, als die USA Europa brauchen."
Themenwechsel. Die CDU hat auf ihrem Parteitag in Berlin ein sogenanntes Sofortprogramm für den Fall einer Regierungsübernahme beschlossen - unter anderem mit Maßnahmen zur Wirtschaftspolitik.
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER lobt:
"In den 15 Punkten stecken vom Angebot an eine längere Lebensarbeitszeit bis hin zur Deregulierung eine Reihe von Punkten, die Deutschland aus der Krise helfen können."
Die TAZ sieht es anders:
"Das Programm enthält keinen einzigen Punkt, der zu einer schnellen Ankurbelung der Konjunktur führen könnte. Keine Rede von öffentlichen Investitionen, von der raschen Stärkung der Binnennachfrage oder von schnellen Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, die zum Beispiel der darbenden Baubranche auf die Beine helfen könnten. Unkonkrete Versprechen, Bürokratie abzubauen, Überstundenzuschläge steuerfrei zu stellen oder Anreize für arbeitende Rentner:innen sind kein Ersatz für einen echten Plan."