12. Februar 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Kommentiert wird unter anderem der Vorstoß des US-Milliardärs Musk, zusammen mit Investoren OpenAI zu kaufen.

Elon Musk trägt einen Anzug und sitzt vor einem dunklen Hintergrund, in den hält er ein Mikrofon.
Elon Musk würde gerne das KI-Unternehmen OpenAI kaufen. (IMAGO / ZUMA Wire / Beata Zawrzel)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht die Offerte als eine Kampfansage:
"Wenn der reichste Mann der Welt mit einem Konsortium rund 100 Milliarden Dollar bietet für ein junges Unternehmen, das noch keinen Dollar verdient hat, wird deutlich, wie gewaltig das Potential Künstlicher Intelligenz in den kommenden Jahren eingeschätzt wird. Zumal die Dynamik im Markt noch zugenommen hat, nachdem Deepseek aus China vor wenigen Tagen mit atemberaubenden Ergebnissen gezeigt hat, dass das Rennen noch nicht zugunsten der Amerikaner entschieden ist."
Das HANDELSBLATT aus Düsseldorf befürchtet große Interessenkonflikte, sollte es zu einer Übernahme von OpenAI durch Musk kommen:
"Tesla und SpaceX, die von milliardenschweren Staatsaufträgen profitieren, könnten von Musks Nähe zur Macht direkt profitieren. Als 'Special Government Employee' ist er von vielen Transparenzpflichten befreit. Jetzt könnte er auch in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz mitmischen – und so die Spielregeln in einem der wichtigsten Zukunftsfelder zu seinen Gunsten beeinflussen. Die Übernahme wäre ein weiterer Schritt, um die Kontrolle über eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts zu erlangen."
Die STUTTGARTER ZEITUNG notiert:
"Noch gibt es Macho-Rivalitäten im Silicon Valley. OpenAI-Gründer Altman mag Musk nicht. Und auch der Verwaltungsrat der Firma und Großeigentümer Microsoft werden bei 100 Milliarden Dollar nicht schwach. Doch wenn so etwas der einzige Schutzwall gegen Musks Größenwahn ist, droht irgendwann Düsteres."
Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen bezieht sich auf den KI-Gipfel, der gestern in Paris endete:
"Der Wettkampf um die Vorherrschaft in diesem Technologiefeld hat noch einmal Fahrt aufgenommen. Und längst ist nicht ausgemacht, wer am Ende die Nase vorne haben wird. Das hat unter anderem mit Deepseek zu tun. Dieses chinesische Unternehmen hat jüngst mit seinem leistungsfähigen Sprachmodell überrascht, das deutlich kostengünstiger sein soll als die immer mehr Rechenleistung und damit enorme Energiemengen verschlingenden Marktführer. Bislang waren US-Unternehmen wie OpenAI oder Google der Konkurrenz scheinbar uneinholbar enteilt, weil sie neben dem wissenschaftlichen Know-how ausreichend Kapital zur Verfügung haben. Jetzt zeigt sich, dass auch ohne riesige Budgets beeindruckende Ergebnisse möglich sind. Das sollte gerade Europa Auftrieb geben."