20. Februar 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Deutschlandfunk - die Wirtschaftspresseschau

US-Präsident Donald Trump ordnet Zölle in Höhe von 25 % auf Stahl- und Aluminiumimporte an und unterzeichnet das Dekret im Oval Office mit einem dicken schwarzen Stift, 10. Januar 2025.
Nach Zöllen auf Stahl und Aluminium will US-Präsident Trump auch 25 Prozent-Zölle auf Autoimporte erheben. (imago / ABACAPRESS / Al Drago)
Das HANDELSBLATT geht auf die Ankündigung von US-Präsident Trump ein, dass er ab April Zölle auf Autoimporte erheben will - und zwar in Höhe von 25 Prozent:
"Betroffen wären mehrere Hunderttausend Autos, die jedes Jahr vor allem aus Europa in die USA importiert werden. Im Grunde handelt es sich um eine Sondersteuer für BMW, Mercedes und den VW-Konzern, denn neun von zehn importierten Autos stammen von diesen Herstellern. Die Folgen für die ohnehin angeschlagene deutsche Automobilindustrie wären dramatisch."
Das STRAUBINGER TAGBLATT sieht einen Hoffnungsschimmer, nämlich:
"dass die durch solche Zölle unvermeidlich steigende Inflation in den USA den Präsidenten zur Raison bringen kann. Die Amerikaner sind sehr empfindlich geworden, was ihre Lebenshaltungskosten betrifft. Und so würde es denn nicht groß verwundern, wenn dieser erratische Präsident in dieser Frage von heute auf morgen seine Position verändern würde."
Die TAGESZEITUNG warnt die europäischen Staaten davor, nachzugeben:
"Dadurch würde die EU strategisch geschwächt. Denn der US-Präsident versucht gerade, das Welthandelssystem mit der Brechstange zu seinen Gunsten umzugestalten. Und eine zu defensive Reaktion würde auch Handelspartner und Konkurrent Nummer 2, China, zeigen, dass die EU alles mit sich machen lässt."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER widmet sich einem anderen Thema: den neuesten Zahlen zum Länderfinanzausgleich:
"Bayern ist das finanzstärkste Land und damit der größte Einzahler. Wenig überraschend ist auch der Protest aus München, wo beklagt wurde, der Finanzkraftausgleich sei nun 'völlig aus dem Ruder' gelaufen. Zur Erinnerung: Das einstige Agrarland Bayern hat von 1950 bis 1987 durchweg Geld aus dem Finanztopf bekommen. Das Geld kam zum Beispiel aus der Industriehochburg NRW. Es ermöglichte den Bayern, sich zu einem Hightech-Standort zu entwickeln. NRW hingegen wurde durch den Niedergang des Bergbaus zu einem Empfängerland. Solidarität darf keine Einbahnstraße sein."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, kann den Wunsch nach einer Veränderung des Länderfinanzausgleichs nachvollziehen:
"Das System wird ad absurdum geführt, wenn sich seit Jahrzehnten de facto nichts tut, die Geber die Geber und die Nehmer die Nehmer bleiben. Eine Reform ist zwingend. Auch wenn klar ist: Die Notwendigkeit für einen Ausgleich bleibt. Aber es braucht einen neuen Konsens über die Art des Wettbewerbs der Länder. Wenn die Gelder ermöglichen, dass Kitas in Berlin nichts kosten, in Bayern aber schon, stimmt was nicht."