
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG meint, die künftige Bundesregierung müsse einen großen und radikalen Wurf schaffen:
"Ein lauwarmer Kompromiss und kleinere Verschiebearbeiten im Haushalt werden nicht zum Ziel führen. Die aktuellen Krisen werden teuer und niemand darf geschont werden. Dazu muss auch gehören, gegen alle Widerstände unwirksame Subventionen und Steuererleichterungen zu streichen, vor allem solche, die den Zielen einer Klimawende entgegenlaufen. Dazu gehören etwa die steuerliche Besserstellung von Diesel-Kraftstoff, von Kerosin für Flugzeuge oder von Dienstwagen. Die Ampelkoalition hatte eine Abschaffung solcher Staatshilfen zwar vereinbart, war aber nicht weit gekommen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht ein auf die Energiepolitik:
"Netzentgelte und Strompreise lassen sich nur in den Griff bekommen, wenn der Erdkabelvorrang fällt, wenn die Erwartungen zum Strombedarf der Wirklichkeit folgen, wenn in der Ausbauplanung statt der Leistung die tatsächliche Erzeugung und der Standort zählen und wenn neben den Verbrauchern auch die Ökostromerzeuger und Speicherbetreiber an den Systemkosten beteiligt werden. Die neue Bundesregierung muss die einseitige und unbezahlbare Ausrichtung auf den Ökostrom beenden und stattdessen einer intelligenten und effizienten Energiestrategie folgen."
SPIEGEL ONLINE gibt zu bedenken:
"Im Jahr 2024 wurde in Europa erstmals mehr Strom aus Wasser, Wind und Sonne erzeugt als mit fossilen Brennstoffen. Kohle, Öl und Gas sind auf dem Rückzug, erneuerbare Energien gewinnen. In Polen etwa überschritt der aus Sonne und Wind erzeugte Strom im vergangenen Sommer mehrere Monate lang eine wichtige Schwelle: Ein Drittel des insgesamt erzeugten Stroms in Polen war in diesen Monaten erneuerbar, denn auch dort wachsen Sonnen- und Windenergie stetig. Diese Fakten zeigen der nächsten Bundesregierung und natürlich auch der EU-Kommission, wohin die Reise geht."
Die TAGESZEITUNG nennt Gründe, warum die E-Mobilität in Deutschland nur langsam voran kommt:
"So mangelt es vor allem an leicht zugänglichen Ladestellen. Der größte Hemmschuh zum Umstieg auf ein Elektroauto sind allerdings die hohen Preise für die umweltfreundlichen Fahrzeuge. Aus Sicht der Hersteller lohnt sich die Konstruktion preisgünstiger Modelle schlicht nicht. Die Gewinnmargen sind ihnen zu gering. Die drei großen heimischen E-Auto-Konzerne verdienen vor allem mit hochpreisigen Edelkarossen ihr Geld. Da auch viele Arbeitsplätze an deren Produktion hängen, ist der Druck auf einen schnelleren Umstieg nicht sonderlich hoch."