12. März 2025
Die Wirtschaftspresseschau

In den Wirtschaftskommentaren geht es heute zunächst um die Jahreszahlen von Volkswagen.

Blick auf das Kraftwerk des Volkswagen Konzerns mit dem Markenemblem von VW.
Der Gewinneinbruch bei Volkswagen ist auch Thema in den Wirtschaftskommentaren. (picture alliance / SvenSimon / Frank Hoermann)
"30 Prozent weniger Gewinn erzielte der Konzern 2024",
bilanziert ZEIT ONLINE.
"Weltweit verkauft er 213.000 Autos weniger als im Jahr zuvor. Das war zu erwarten nach den Scharmützeln mit der Gewerkschaft im vergangenen Jahr, den angedrohten Werksschließungen, die dann doch nicht kamen, und dem begonnenen Personalabbau. Und größtenteils geht der Einbruch auf die negative Entwicklung in China zurück, wo Volkswagen vergangenes Jahr zehn Prozent weniger Autos verkauft hat als 2023."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE hält es daher für fraglich,
"... ob VW trotz aller Fortschritte zu alter Stärke aufschließen kann, denn der Riese ist zu abhängig vom chinesischen Markt. Dort setzen Dutzende Wettbewerber VW, Audi und Porsche mit preislich attraktiven E-Autos zu. China ist kein Paradies mehr für VW."
Und die FRANKFURTER RUNDSCHAU fügt hinzu:
"Richtig ist, am Ziel Elektromobilität nichts zu ändern. Denn wer glaubt, ein Festhalten am Verbrenner würde Jobs in der deutschen Autoindustrie erhalten, wird schon in wenigen Jahren böse erwachen. Der Elektroantrieb ist dann ganz praktisch die bessere Lösung - dummerweise Made in China."
Die TAGESZEITUNG, die TAZ aus Berlin, blickt sorgenvoll in die USA.
"Die Wirtschaft befindet sich im freien Fall. Bei Amtsantritt von Präsident Trump frohlockte die Börse noch, Aktionäre freuten sich auf weniger Steuern und Deregulierung. Doch jetzt ist die Angst vor Trumps brachialer und widersprüchlicher Wirtschaftspolitik an der Wall Street angekommen."
Das HANDELSBLATT klingt ganz ähnlich.
"Über Monate schienen sich die Märkte in einer Art Trance zu befinden. Völlig losgelöst von allen politischen und geopolitischen Verwerfungen, die längst historische Dimensionen angenommen hatten, eilten sie von Rekord zu Rekord. Das Ende einer regelbasierten Welthandelsordnung, das ausgerechnet der Präsident der westlichen Führungsmacht mit Macht vorantreibt und womöglich längst besiegelt hat? Egal, wird schon nicht so schlimm werden, dachten sich die Finanzmarktteilnehmer. Jetzt erleben die Börsen einen Realitätsschock. Und der war überfällig."
Und das WALL STREET JOURNAL fährt fort:
"Trumps Deregulierung und die Verlängerung seiner Steuerreform von 2017 dürften zwar die Investitionen der Unternehmen langfristig ankurbeln. Aber die höheren Kosten und die Unsicherheit, die seine Zölle verursachen, schaden der Wirtschaft schon jetzt. Wenn Trump die Rezessionsängste beschwichtigen will, wäre es nur klug, seine Zollpläne auf Eis zu legen."