
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt:
"Als 2019 der Abbau von fast 10.000 Stellen angekündigt wurde, wirkte das wie ein Schock. Dass sich dieses Szenario nur wenige Jahre später trotz der damals ausgehandelten Beschäftigungssicherung wiederholen würde, dürfte indes niemanden in der Audi-Belegschaft überrascht haben. Allenfalls das Ausmaß: Bis 2029 werden 7.500 Arbeitsplätze an den deutschen Standorten außerhalb der Produktion gestrichen. Konnte Audi beim ersten großen Kahlschlag noch Verkaufserfolge in China feiern, fällt der größte Automarkt der Welt diesmal als Stütze weg."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, betont:
"Für die betroffenen Regionen ist der Wegfall von so vielen finanziell gut aufgestellten Steuerzahlern durchaus ein Schlag ins Kontor. Ganz zu schweigen von den indirekt durch die Einsparungen betroffenen Zulieferern. Für die Audi-Mitarbeiter erweist sich einmal mehr die Stärke des Betriebsrates als gute Nachricht: Eine Krise wird nicht als Chance genutzt, auf dem Rücken der Beschäftigten Gewinne zu maximieren. Ob Audi in die Erfolgsspur zurückfindet, steht aber auf einem anderen Blatt. Das wird abhängen vom Erfolg neuer Modelle und von einem Paradigmenwechsel in der Politik. Ein Industriezweig im Schraubstock zwischen Verbrennerverbot und einseitigen Vorgaben kann sich nicht entfalten."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU widmet sich der Wachstumsprognose der OECD für Deutschland:
"Am Montag hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD mitgeteilt, was sie den hiesigen Unternehmen zutraut: 0,4 Prozent Wachstum seien in diesem Jahr nur noch drin. Einzig Mexiko hat im Club der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer noch miesere Aussichten. Der Grund für die neuerliche Korrektur ist 'hausgemacht' – und zwar im Weißen Haus. Der Handelskrieg des US-Präsidenten Trump setzt den exportorientierten deutschen Unternehmen stark zu."
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster geben zu bedenken:
"Vom Billionen-Ausgabenpaket der künftigen Bundesregierung dürfte die Wirtschaft stark profitieren. Außerdem machen Investitionen in die marode deutsche Infrastruktur den Standort Deutschland deutlich attraktiver. Während neue Straßen und Brücken den Logistikern Freude machen dürften, profitieren fast alle Branchen von einem internationale konkurrenzfähig Internet-Tempo. Aber staatliche Nachfrage allein repariert die veraltete Struktur der deutschen Volkswirtschaft nicht."