
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER bilanziert:
"Die gute Nachricht ist: Neue Streiks in Verwaltung, Kita und Verkehrsbetrieben müssen die Menschen vorerst nicht fürchten, denn das Ritual sieht nun eine Schlichtung vor. Und während dieser gilt Friedenspflicht. Es ist gut möglich, dass die Einigung durch den Schlichterspruch noch erreicht wird. Es wäre sinnvoll und der aktuellen Lage angemessen. Flächendeckende oder gar unbefristete Streiks im öffentlichen Dienst sind das Letzte, was das Land jetzt braucht."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG beleuchtet die Haltung beider Seiten:
"Folgt man dem Verdi-Vorsitzenden Frank Werneke, dann haben sich die Gewerkschaften im öffentlichen Dienst schon 'bis an die Schmerzgrenze' kompromissbereit gezeigt. Folgt man jedoch der Darstellung der kommunalen Arbeitgeber, dann verlief diese 'Schmerzgrenze' vor dem Scheitern der Gespräche bei einer Personalkostensteigerung von elf Prozent. Sollte dies auch nur annähernd zutreffen, müssen sich Verdi und Co. die Frage gefallen lassen, in welcher Welt sie eigentlich leben."
Die STUTTGARTER NACHRICHTEN geben zu bedenken:
"Deutliche Einkommenszuwächse für Millionen Menschen heben zwar die allgemeine Konsumlaune. Doch schon der Tarifabschluss vor zwei Jahren hatte den allermeisten Beschäftigten ein Lohnplus von mehr als elf Prozent eingebracht. Diesen Weg weiterzugehen, wäre verantwortungslos. Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes macht sich nicht nur am Gehalt fest. Und ungebremst steigende Personalkosten sind auch eine schwere Hypothek für nachfolgende Generationen."
Themenwechsel. "Die USA führen einen Zollkrieg gegen sich selbst", titelt das HANDELSBLATT und führt aus:
"Nicht nur die Verbraucherausgaben dürften durch den Trump’schen Protektionismus steigen, auch den Pensionsbeziehern könnte im eigenen Land das Geld immer knapper werden. Nämlich dann, wenn ihre ausländischen Aktien durch die Zollpolitik des US-Präsidenten an Wert verlieren. Das Wohlergehen deutscher Börsenfirmen sollte Trump sogar mehr am Herzen liegen als den deutschen Anlegern selbst, rechnet man die Henkels, Klattens, Porsches und andere Gründerfamilien aus den Aktionärskreisen deutscher Konzerne heraus. Am Streubesitz des Dax 40 nämlich halten Amerikaner stattliche 39 Prozent. Kleinaktionäre aus dem Heimatland kommen in der ersten Börsenliga dagegen gerade einmal auf 12,7 Prozent."