
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG notiert:
"Straßen und Schienen, Schulen und bezahlbare Wohnungen, überall wurde zulange zu wenig investiert. Damit die Milliarden aber zur Lösung und nicht zum neuen Problem werden, muss die nächste Bundesregierung mehr tun, als Geld zu verteilen. Sie muss zeigen, was sie vorhat: Werden Planungs- und Baurecht vereinfacht? Welche Ansprüche werden künftig an die Nachhaltigkeit gestellt? Wer verteilt die Förderung - das Finanzamt an alle oder die Förderbank KfW nur an bestimmte Bauherren? Und vor allem: Kann man sich auch längerfristig darauf verlassen? Nur wenn das gelingt, werden auch Privatleute und Unternehmen wieder Zutrauen finden und ranklotzen. Ohne sie wird es nicht gehen, das muss allen Beteiligten klar sein. Denn Geld allein baut keine Häuser."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin betont:
"Niemand muss sich der Illusion hingeben, dass Deutschlands Brücken nun schnell in Ordnung gebracht werden. Die Bürger brauchen viel Geduld. Wer Jahrzehnte zu wenig gemacht hat, braucht auch Jahrzehnte, um den Sanierungsstau aufzulösen. Nun allerdings hat die Baubranche Gewissheit, dass der Staat investiert, und muss aufrüsten. Zugleich braucht es trotz aller Beschleunigungsgesetze weiterhin schnellere Verfahren. Es braucht aber noch viel mehr Vereinfachungen, damit das große Sanierungsprogramm möglichst schnell gelingt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf die geplanten Investitionen in die Verteidigung ein:
"Während andere europäische Kreditinstitute wie BNP Paribas und ING schon die Rüstungsindustrie recht großzügig finanzierten, scheuten deutsche Banken mit oft besonders strengen internen Richtlinien davor zurück. Das ändert sich gerade, die Angst vor Anklage etwa durch aktivistische Aktionäre sinkt angesichts der Sicherheitslage. Allerdings zeigt sich auch hier der schlechte Zugang des deutschen Mittelstands zu Eigenkapital. Während sich Renk durch den Börsengang und die schon börsennotierten Unternehmen Rheinmetall und Hensoldt in den vergangenen Monaten durch die Ausgabe einer Wandelanleihe und neuer Aktien Haftungsmasse verschafften, fehlt es vielen kleineren Zulieferern an Eigenkapital für die Expansion. In der Bonitätsprüfung der Banken haben sie es schwer - aller Beteuerungen, die Branche zu finanzieren, zum Trotz. Der Staat sorgt zwar mit seinen Aufträgen für Planungssicherheit. Aber es fehlt an Wagniskapital, um die Kreditwürdigkeit zu erhöhen."