24. März 2025
Die Wirtschaftspresseschau

Krankschreibungen wegen Depressionen haben laut der Krankenkasse DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr rund 50 Prozent mehr Fehltage verursacht als 2023.

    Das Bild zeigt einen Mann in einem karierten Hemd. Er wirkt erschöpft und deprimiert.
    Laut der Krankenkasse DAK haben Krankschreibungen wegen Depressionen um 50 Prozent zugenommen. (picture alliance / Westend61 / Vira Simon)
    Die TAZ kritisiert:
    "Zu oft müssen psychisch Erkrankte Monate auf einen Therapieplatz warten, weil die Praxen am Limit sind. In dieser Zeit sind sie entweder krankgeschrieben oder nicht voll arbeitsfähig. Wie viele Fehltage würden sich vermeiden lassen, wenn diese Menschen schneller Hilfe erhalten würden? Der Wirtschaft wäre geholfen, wenn die Politik das Thema mentale Gesundheit ernster nehmen würde. Es verschwindet nicht, wenn man es nur lange genug ignoriert. Statt die Leute zu mehr Jahren Arbeit zu drängen, sollten Probleme an den Wurzeln behandelt werden. Eine Wurzel, die im politischen Diskurs immer wieder untergeht, ist die psychische Verfassung der Bevölkerung, die sich insbesondere nach der Coronapandemie verschlechtert hat. Wenn schon junge Menschen monatelang auf Hilfe warten müssen, braucht sich keiner zu wundern, dass immer öfter Arbeitskräfte fehlen, weil sie psychisch am Ende sind."
    Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster sehen die Unternehmen in der Pflicht:
    "Eines zeigt der massive Anstieg der Krankschreibungen wegen psychischer Probleme deutlich: Die extreme Arbeitsverdichtung macht immer mehr Menschen krank oder verschlimmert zunächst leichte Symptome. Hinzu kommt, dass der Freizeit-Stress ebenso wächst. So wissen Psychologen, dass die stundenlange Präsenz auf TikTok oder WhatsApp keinesfalls der Entspannung dient. Doch was bedeutet diese Entwicklung für die Unternehmen und die Arbeitswelt der Zukunft? Die Firmen sollten ihren Mitarbeitern – gerade angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels – mit Wertschätzung begegnen. Werden die Fähigkeiten und Neigungen der Beschäftigten stärker berücksichtigt, ergibt sich eine Win-win-Situation: Wer sich anerkannt fühlt und ohne Druck arbeiten kann, hat mehr Spaß an seinem Job – leistet in der Regel mehr und ist seltener krank."
    Der KÖLNER STADT-ANZEIGER blickt auf die Belastung künftiger Generationen durch das Schuldenpaket der möglichen schwarz-roten Bundesregierung:
    "Nachdem sie ihre Kasse reichlich gefüllt haben, wären der künftige Kanzler Friedrich Merz und seine neue Regierung in der Pflicht, Maßnahmen zur Entlastung der Jüngeren und radikale Reformen zu beschließen, wie er das im Wahlkampf versprochen hatte. Nötig wäre, über eine Entkoppelung der Renten von den Reallohnsteigerungen und eine weitere Anhebung der Lebensarbeitszeit zu diskutieren. Doch zu solch grundlegenden Änderungen wird es wohl nicht mehr kommen, weil die Alten den Ton angeben und die unter 30-Jährigen weniger als 15 Prozent der Wählerschaft ausmachen. Warum aber gehen die Jüngeren dagegen nicht auf die Straße wie bis vor einiger Zeit Fridays for Future? Zu verlieren hätten sie nichts, aber viel zu gewinnen: die Zukunft."