
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN schreiben:
"Es gibt keine ernst zu nehmende Stimme, die sich von Donald Trumps Zoll-Schock irgendetwas Positives erwartet. Im Gegenteil: Alle fragen sich, warum ein einzelner Mensch eine im Kern robuste, solide, erfolgreiche Weltmacht mit voller Absicht an die Wand fahren will. Doch der US-Präsident setzt sein Unterfangen bisher unbeirrt fort. 'Haltet durch – es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch', schrieb Trump."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG meint:
"Während Trump trotz des Aufruhrs an den Börsen stur an seiner Zollpolitik festhält und Durchhalteparolen verbreitet, wirbt sein Berater Musk plötzlich für eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika. Das wäre ohne Zweifel die ideale Lösung für diesen Konflikt. Dennoch sollten sich die Europäer hüten, sich zu große Hoffnungen zu machen. Dazu sind die Äußerungen von Musk, die gleich per Eilmeldung verbreitet wurden, viel zu kryptisch. Es bleibt völlig unklar, an welche Bedingungen ein solches Abkommen geknüpft wäre. Die EU muss die Hand ausgestreckt lassen und sich weiterhin auf das Schlimmste vorbereiten."
Das HANDELSBLATT richtet den Fokus auf die Reaktion der Aktienmärkte:
"Seitdem Donald Trump im Rosengarten des Weißen Hauses den 'Tag der Befreiung' für die US-Wirtschaft gefeiert hat, gibt sich der Blick auf ein Schreckensszenario frei. Der US-Aktienleitindex S&P 500 brach am Freitag noch einmal um mehr als sechs Prozent ein. Seit Donnerstag addieren sich die Verluste auf mehr als zehn Prozent, das größte Minus seit fünf Jahren. Die Technologiebörse Nasdaq sackte innerhalb von zwei Tagen um mehr als elf Prozent ab. Seit dem letzten Rekord im Februar summieren sich die Verluste auf rund 22 Prozent. Die Lage an den Märkten bleibt brandgefährlich. Mit seiner hochriskanten Zollpolitik hat US-Präsident Trump ein Szenario geschaffen, das er selbst nicht mehr kontrollieren kann. Das ist Gift für die Börsen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG empfiehlt Privatanlegern dennoch, die Nerven zu bewahren:
"Für alle, die langfristig für die Altersvorsorge investieren, geht es in diesen Zeiten vor allem darum, die Angst zu überwinden. Wer das nicht schafft, wenn die Kurse einbrechen, der sollte nicht oder nur in geringem Maße in Aktien anlegen. Alle anderen aber sollten in dem Wissen, dass die Kurse stark schwanken können, an der Börse investiert bleiben und die schwierige Zeit aussitzen. Denn eines ist bei Aktien sicher: Es wird wieder aufwärtsgehen. Man weiß nur nicht, wann."