
Der WESER-KURIER aus Bremen erwartet:
"Die gegenwärtigen Einbrüche an den Aktienmärkten werden die USA viel härter treffen als Europa. Der durchschnittliche US-Amerikaner ist den Launen der Börsen schutzloser ausgeliefert als der Europäer. Oft hängt nämlich die Altersvorsorge allein vom Wert des jeweiligen Aktiendepots ab. Sollten die Kurse sich also mittelfristig nach unten bewegen, wird sich sehr schnell Unruhe breitmachen."
"Offenbar war es ein Fehler, Trump an Maßstäben der ökonomischen Vernunft zu messen", schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Das sind auch für Anleger schlechte Nachrichten. Denn wie sollen sie dann ermessen, wann sie wieder einsteigen sollen? Immerhin eines ist klar: Der beste Zeitpunkt zum Ausstieg ist verpasst. Wer nicht ständig auf die Nachrichtenlage schauen kann, dem hilft nur: ruhig bleiben. Schwer genug."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU bemerkt zu Trumps Strategie:
"Der Immobilien-Tycoon im Weißen Haus verbreitet als Heilsbotschaft eine notdürftig zusammengezimmerte Ideologie, die imperialistisches Streben mit ökonomischer Abschottung verknüpft. So wie einer seiner Vorvorgänger, William McKinley. Nur regierte der an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, als es noch Nationalökonomien gab. Heute findet das Wirtschaften in globalen Netzwerken mit wechselseitigen Abhängigkeiten statt. Trump ist wirtschaftspolitisch im falschen Jahrhundert unterwegs."
Die BÖRSEN-ZEITUNG blickt auf die US-Währung:
"Der Dollar-Index hat seit seinem Hoch Mitte Januar bereits fast 7% eingebüßt. Das bedeutet, dass US-Unternehmen und Trumps Wähler entgegen den Versprechungen die Folgen des Zoll-Abenteuers zu schultern haben."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf betont, der US-Präsident habe Notenbankchef Powell erneut dazu gedrängt, die Zinsen zu senken:
"Was hinter Trumps Attacke steckt, ist klar: Zinssenkungen sollen Investitionen und Konsum stützen, die durch seine Zollpolitik einzubrechen drohen. Doch die Fed ist nicht der Reparaturbetrieb für schlechte Politik: Sie ist unabhängig und ihre zentrale Aufgabe ist es, die Inflation unter Kontrolle zu halten. Entgegen seinen Versprechen heizt Trump die Teuerung an. Die Fed ist gut beraten, nicht durch voreilige Zinssenkungen Öl ins Feuer der Inflation zu gießen. Indem Powell sich gegen den Präsidenten stellt, wird er zum Helden in diesem globalen Wirtschaftskrimi."